News 26.11.2024, 12:21

Österreichs Interessen im Weltall

Kollidierende Satelliten, Weltraummüll und auf die Erde fallende Teile, die große Umweltschäden anrichten könnten: Der globale Griff nach den Sternen bringt auch Probleme mit sich. 70 Staaten sind derzeit im Weltraum aktiv. Dazu kommen private Unternehmen, die nicht nur staatliche Aufgaben übernehmen, sondern auch wirtschaftliche Interessen verfolgen. Noch nie tummelten sich so viele Satelliten in der Erdumlaufbahn wie heute.

Sie sind aus unserem Alltag auch nicht mehr wegzudenken. Über sie laufen Navigationssysteme, Wettervorhersagen und Klimawandelprognosen. Die Satelliten der Firma Starlink versorgten die Ukraine seit dem Angriff Russlands mit Internet, was wesentlich zur ukrainischen Verteidigung beigetragen hat.

Wirtschaft, Forschung & Nachhaltigkeit

Österreich hat in diesem Bereich vor allem wirtschaftliche und wissenschaftliche Interessen. Heimische Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollen in Schlüsseltechnologien gestärkt werden. In Österreichs Weltraumstrategie 2030+ wurde 2021 auch festgelegt, dass ein Ziel die Verankerung von mehr Nachhaltigkeit auf der Erde und im Weltraum ist.

In der ESA-Rakete Ariane 6 steckt auch Technologie aus Österreich.

Bevor Österreich selbst Satelliten ins All schießen konnte, musste das Parlament noch einige Gesetze beschließen. 2011 wurde deshalb einstimmig das Bundesgesetz über die Genehmigung von Weltraumaktivitäten beschlossen und ein Weltraumregister eingeführt. 2013 starteten die ersten beiden österreichischen Satelliten und zuletzt schickte ein Unternehmen der TU Graz einen Satelliten für die Vermessung der Eisbedeckung der Erde ins All.

Anfänge der Weltraumnutzung

Das sogenannte "Space Race" begann nach dem Zweiten Weltkrieg als ideologische Auseinandersetzung zwischen den USA und der Sowjetunion. Die USA wollte zeigen, dass der Kapitalismus dem Kommunismus überlegen ist; die Sowjetunion wollte das Gegenteil beweisen.

70 Länder sind im Weltraum aktiv, es gibt aber nur sechs Weltraumgroßmächte.

Die technologischen Meilensteine ließen nicht lange auf sich warten: 1957 schickte die Sowjetunion mit Sputnik 1 den ersten Satelliten in die Erdumlaufbahn, nur 12 Jahre später stand mit Neil Armstrong der erste Mensch auf dem Mond.

Österreichs künftige Rolle

Neben den Fortschritten rücken aber auch die Herausforderungen immer weiter in den Vordergrund. Es fehlen verbindliche und umfassende Regeln für die Weltraumnutzung, obwohl militärische Aktivitäten in der Erdumlaufbahn immer wichtiger werden. Eine wichtige Rolle zur Lösung dieser Fragen könnte Österreich spielen: Seit 1993 hat das Büro für Weltraumfragen der Vereinten Nationen seinen Sitz in Wien. 102 Mitgliedstaaten treffen sich jährlich, um die friedliche Zusammenarbeit im Weltraum zu fördern.