News 19.08.2023, 15:55

Sieben Gründe, das Parlament im Sommer zu besuchen

1. Nehmen Sie an einer Führung teil – im Sommer auch auf Italienisch, Französisch und Spanisch

Natürlich gibt es auch ein breit gefächertes deutschsprachiges Führungsangebot: Von der klassischen Architekturführung bis zu Schwerpunktführungen über Frauen und Parlamentarismus oder Kunst im Parlament. Das gesamte Angebot finden Sie hier oder stöbern Sie direkt im Terminkalender.

Zwischen 10. Juli und 1. September können Sie sich auch auf Italienisch, Französisch und Spanisch durch das Hohe Haus führen lassen. In knapp eineinhalb Stunden lernen Sie die Geschichte des Parlamentsgebäudes kennen und besuchen etwa die Sitzungssäle des Nationalrats und des Bundesrats.

2. Blättern Sie durch die Originalskizzen von Theophil Hansen 

Vor 154 Jahren wurde Theophil Hansen mit der Planung des Parlamentsgebäudes beauftragt. Wer durch Wien schlendert, stößt immer wieder auf Bauten, die Hansens Handschrift tragen. Etwa das Musikvereinsgebäude, die Akademie der bildenden Künste oder das Palais Epstein, das sich direkt neben dem Parlament befindet. Das Parlamentsgebäude betrachtete Hansen als sein Lebenswerk. Akribisch plante er nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch die gesamte Ausstattung bis hin zu den Möbeln. Die Antike als Ursprung der Demokratie steht dabei immer wieder im Vordergrund.

In der Parlamentsbibliothek haben Sie die Möglichkeit, Theophil Hansens Skizzen und Pläne selbst unter die Lupe zu nehmen. Ein großer Bildschirm lässt Sie durch die Zeichnungen des Architekten blättern und Details heranzoomen.

3. Stellen Sie Ihr Wissen über Politik auf die Probe

Wie viel wissen Sie über den Gesetzgebungsprozess? Das neue Besucher:innenzentrum, das sogenannte Demokratikum, erklärt die Grundpfeiler der Demokratie, informiert über Beteiligungsmöglichkeiten und erzählt über die Geschichte des Parlamentarismus. Im Forum können Sie am Quiztisch Ihr Wissen testen oder Ihre Begleitung sowie andere Besucher:innen zu einem Match herausfordern.

Wer lieber selbst Fragen stellt, als sie zu beantworten, kann an lebensgroßen Bildschirmen Klubchef:innen, den Nationalratspräsidenten oder die Bundesratspräsidentin interviewen. Letztere, Claudia Arpa, hat erst am 1. Juli 2023 den Vorsitz der Länderkammer übernommen und erzählt zum Beispiel über ihren Arbeitsalltag und ihre Aufgaben als Bundesratspräsidentin.

Und auch die Jüngsten kommen auf ihre Kosten: Am Info-Desk bekommen Kinder einen Sammelpass ausgehändigt. Wer alle interaktiven Stationen im Demokratikum meistert, darf sich eine kleine Überraschung am Info-Desk abholen.

4. Werfen Sie einen Blick auf die Kaiserloge, die der Kaiser selbst nie besuchte

Wer bei einem Rundgang durch das Hohe Haus ein scharfes Auge hat, entdeckt über das gesamte Parlament verstreut die Buchstaben FJI. Sie stehen für Kaiser Franz Joseph I., der zwar häufig verewigt wurde, das Parlamentsgebäude jedoch nur zwei Mal betrat – bei der Gleichenfeier und nach der Fertigstellung des Baus. Die für ihn vorgesehene Kaiserloge, auch Kaisersalon genannt, im historischen Sitzungssaal benützte er jedoch nie.

Erst 2017 kam es bei der Räumung des Parlamentsgebäudes zu einem bemerkenswerten Fund: Anton Habrich, Mitarbeiter des Gebäudemanagements der Parlamentsdirektion, stieß im Keller des Parlaments auf zwei bestickte Samtbehänge, die das Wappen von Kaiser Franz Joseph I. zeigen. Sie stellten sich als Teile der originalen Dekoration der Sitzungssäle des Abgeordnetenhauses bzw. des Herrenhauses aus dem Jahr 1883 heraus. Den Kaiserlogenbehang können Sie im Haus der Geschichte betrachten – natürlich nach Ihrem Besuch im Hohen Haus. Die Kaiserloge finden Sie in der Mitte des historischen Sitzungssaals, Sie erkennen sie an der Uhr.

Zu den Fotos der Samtbehänge

5. Stellen Sie sich an das Pult im National­ratssaal

Wie müssen sich die Abgeordneten wohl fühlen, wenn sie am Pult im Nationalratssaal stehen und ihre Reden halten? Bei Ihrem Besuch können Sie selbst die Perspektive wechseln. Am Nationalratssaal hat sich im Rahmen der Sanierung einiges getan: Allen voran die neue Glaskuppel, aber auch für barrierefreie Zugänge wurde gesorgt sowie für Abgeordnetenbänke mit einem flexiblen Stecksystem, das je nach Mandatsverhältnissen angepasst werden kann.

Übrigens: Der Denkmalschutz spielte eine große Rolle bei der Sanierung. So wurde etwa jedes einzelne Teil der Wandverkleidung aus Walnussfurnier bei der Abnahme nummeriert, um an derselben Stelle wieder eingesetzt zu werden.

6. Lassen Sie es sich schmecken bei Kaffee, Kuchen oder Dinner

Mit Wiedereröffnung zog auch das Restaurant Kelsen ins Parlament ein. Im neu ausgebauten Dachgeschoss werden Sie zur Mittagszeit und abends bewirtet.

Alle Informationen zu den Öffnungszeiten der Gastronomie im Parlament finden Sie auf der Homepage des Restaurants Kelsen.

7. Genießen Sie den Ausblick von einer der vier Dachterrassen

Zum Ausklang Ihres Besuchs empfehlen wir einen Blick von einer der Dachterrassen. Sie messen insgesamt eine Fläche von 400 Quadratmetern und bieten den direkten Blick auf den Skulpturenschmuck am Dach des Parlaments. Wer genau hinsieht, entdeckt sogar die ehemaligen Dachschrägen, die im Zuge der Sanierung durch die Terrasse ersetzt wurden.

Öffnungszeiten und Infos zu Ihrem Besuch

Auch im Sommer hat das Hohe Haus zu den gewohnten Öffnungszeiten geöffnet. Bitte beachten Sie aber, dass das Parlament von 31. Juli bis 5. August 2023 für eine Woche geschlossen ist. Alle Gäste werden ersucht, sich vor einem Besuch namentlich zu registrieren.