News 18.09.2025, 21:19

Simon-Wiesenthal-Preis 2024 geht an Schweizer "Gamaraal Foundation"

Antisemitismus dürfe keinen Platz in dieser Welt haben und es brauche Menschen, die gegen Antisemitismus aufstehen statt wegzusehen, forderte der Zweite Präsident des Nationalrates und Vorsitzende des Kuratoriums des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, Peter Haubner, in seiner Eröffnungsrede. 

Die Preisträgerinnen und Preisträger würden die Erinnerung an die Schoah lebendig halten und seien damit Vorbilder für gelebte Zivilcourage, erklärte Haubner.

Hauptpreis geht an Schweizer "Gamaraal Foundation"

Den Hauptpreis des Simon-Wiesenthal-Preises, der für zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus und für die Aufklärung über den Holocaust verliehen wurde, erhielt die Schweizer "Gamaraal Foundation". Diese setzt sich für die Unterstützung von Holocaust-Überlebenden und die Förderung von Bildung über den Holocaust ein. Durch zahlreiche Ausstellungen und Bildungsprojekte, auch über Europa hinaus, thematisiert diese die Erfahrungen der Überlebenden und setzt den Holocaust in einen breiteren historischen Kontext.

Es werde eine Mauer gegen Hass geschaffen, wenn die Stimme und Geschichte der Überlebenden weiter getragen werde, zeigte sich Anita Winter, Gründerin und Präsidentin der "Gamaraal Foundation" überzeugt.

Burgenländischer Verein für Aufklärung über Holocaust ausgezeichnet

Der Preis für zivilgesellschaftliches Engagement für Aufklärung über den Holocaust ging an den burgenländischen Verein "RE.F.U.G.I.U.S.". Dieser ist seit seiner Gründung ein engagierter Akteur in der Erinnerungskultur und der Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht das Mahnmal Kreuzstadl als Ort des Gedenkens und Mahnens.

Britische Organisation engagiert sich gegen Antisemitismus

Für ihr zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus wurde die gemeinnützige britische Organisation "Community Security Trust" ausgezeichnet. Diese widmet sich dem Schutz der jüdischen Gemeinschaft in Großbritannien vor Antisemitismus und anderen Bedrohungen. Das Modell der Organisation als Brücke zwischen der jüdischen Gemeinschaft und staatlichen Autoritäten sei zum Vorbild für ähnliche Initiativen in Europa geworden, hebt die Jury hervor.

Ehrung für Zeitzeuginnen und Zeitzeugen

Im Rahmen des Simon-Wiesenthal-Preises wurden auch neun Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geehrt. Diese besondere Würdigung erhielten Heinrich Ehlers (Österreich), Erich Finsches (Österreich), Don Jaffé (Deutschland), Felix Lee (Österreich), Ludwig Popper (Österreich), Josef Salomonovic (Österreich), Kitty Schrott (Österreich), Adolf Silberstein (Österreich) und Stanislaw Zalewski (Polen). Damit soll deren außergewöhnlicher persönlicher Einsatz und Beitrag zu Holocaustbildung, Prävention von Antisemitismus und zur Stärkung der Demokratie gewürdigt werden. Das jahrzehntelange Engagement der Zeitzeug:innen sei zudem eine Inspiration für alle Menschen, die sich heute gegen Antisemitismus und Rassismus, für die Aufklärung über den Holocaust und für die Stärkung der Demokratie einsetzen, erklärte die Vorständin des Nationalfonds, Hannah Lessing. Die Erinnerung sei nicht bloß eine Rückschau, sondern ein Auftrag, betonte die Vorständin des Nationalfonds, Judith Pfeffer.