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Nationalrat tritt Ende März zu drei Sitzungen zusammen

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Der Nationalrat tritt am 24., 25. und 26. März zu seinen nächsten Sitzungen zusammen. Dabei werden die Abgeordneten unter anderem über den arbeitsrechtlichen Teil des Homeoffice-Pakets, gesetzliche Grund­lagen für den "Grünen Pass", die Aufschiebung der Inflations­anpassung von Richt­wert­mieten und weitere Corona-Hilfen für Familien beraten. So ist etwa geplant, den Familien­härte­fonds nochmals um 50 Mio. € aufzustocken und Sozial­hilfe­haushalten mit Kindern eine weitere Ein­mal­zahlung von bis zu 200 € pro Kind zu gewähren. Auch die umstrittenen Änderungen im COVID-19-Maß­nahmen­gesetz und im Epidemie­gesetz, die nach dem Begutachtungs­verfahren nochmals überarbeitet wurden, stehen zur Diskussion.

Darüber hinaus ist geplant, die Stellung­nahme­möglichkeit zu Gesetz­entwürfen für BürgerInnen und ExpertInnen auszuweiten, eine vorübergehende Härte­fall­regelung für Familien­beihilfe­bezieherInnen zur Vermeidung unbilliger Rück­zahlungen zu implementieren, die Kurzarbeit für Lehrlinge bis Ende Juni zu verlängern und einen mit 80 Mio. € dotierten Digi­tali­sierungs­fonds zur Anschub­finanzierung von Projekten in der öffentlichen Verwaltung einzurichten. Ebenso sollen der Bezugskreis für Gratis-Anti­gen­tests auf Versicherte der Kranken­fürsorge­einrichtungen der Länder und Gemeinden ausgeweitet, der corona­bedingte Mehr­aufwand für Rettungs- und Kranken­transporte abgegolten und eine gesetzliche Grundlage für den Ankauf und die inner­österreichische Verteilung von COVID-19-Arzneimitteln, die ge­meinsam über die EU beschafft wurden, geschaffen werden.

Eine Novelle zum Universitäts­gesetz sieht unter anderem die Einführung einer Mindest­studien­leistung in den ersten beiden Studien­jahren, strengere Plagiats­regeln und eine Begrenzung der Funktions­dauer von RektorInnen vor. Zudem soll es den Universitäten künftig möglich sein, negative Corona-Tests für die Teilnahme an Präsenz­lehr­veranstaltungen und an Aufnahme­prüfungen vorzuschreiben. Mit einem neuen Land­arbeits­gesetz werden die arbeits­rechtlichen Bestimmungen für Land- und Forst­arbeiter­Innen bundesweit harmonisiert. Auch eine Novelle zum Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungs­gesetz steht auf der Agenda: Sie betrifft unter anderem das Überbrückungs­geld für BauarbeiterInnen und die Finanzierung der Schlecht­wetter­entschädigung.

Schließt der Verkehrs­ausschuss seine Beratungen rechtzeitig ab, könnten die Abgeordneten außerdem die notwendigen gesetzlichen Grundlagen für das österreichweite "1-2-3-Ticket" zur uneingeschränkten Nutzung des öffentlichen Verkehrs­angebots beschließen. Zudem ist eine weitere Öko­logi­sierung der Lkw-Maut durch eine deutliche Begünstigung emissions­freier Fahr­zeuge geplant.

Darüber hinaus wird der Nationalrat die Beratungen über das Klima­volks­begehren und drei weitere Volks­begehren abschließen. Geplant sind in diesem Zusammenhang zwei Entschließungen. Sie zielen zum einen auf die Einrichtung eines wissen­schaftlichen Klima­beirats und eines Klima­kabinetts sowie weitere Maßnahmen zum Klimaschutz ab. Auf der anderen Seite drängen die Abgeordneten auf eine Überarbeitung des EURATOM-Vertrags im Zuge der EU-Zukunfts­konferenz. Weiters wird Umwelt­ministerin Leonore Gewessler ersucht, sich gegen grenznahe Atom­müll­endlager und eine Lauf­zeit­verlängerung des slowenischen Atom­kraftwerks Krsko einzusetzen.

Aus dem Kultur­ausschuss liegt die Empfehlung vor, die Gutschein­regelung für entfallene Sport- und Kul­tur­veranstaltungen zu verlängern. Demnach soll die Rück­zahlungs­frist für Veranstalter erst Ende 2023 enden. Zudem sprechen sich die Abgeordneten dafür aus, einen Plan zur Unterstützung von Kunst und Kultur nach dem Pandemie­ende zu erstellen und eine gemeinsame Vertrauens­stelle zur Ver­hin­derung von Macht­missbrauch im Kultur- und Sport­bereich einzurichten. Weitere Entschließungen betreffen Maßnahmen gegen die weibliche Genital­verstümmelung in Österreich, die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Behinderung und den nachhaltigen Ausbau psychosozialer Un­ter­stützungs­systeme.

Auch verschiedene außen­politische Themen stehen auf der Agenda. So verurteilt der außen­politische Ausschuss den Militär­putsch in Myanmar und drängt auf eine sofortige Einstellung des gewaltsamen Vorgehens des Militärs gegenüber friedlichen Protesten sowie eine Freilassung festgenommener PolitikerInnen und VertreterInnen der Zivil­gesellschaft. Auch die unverzügliche Freilassung des russischen Oppositions­aktivisten und Regime­kritikers Alexei Nawalny ist den Abgeordneten ein Anliegen.

Schließlich wird sich der Nationalrat auch mit der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus, dem ersten Fortschritts­berichts Österreichs zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungs­ziele der UNO (SDGs) und zahlreichen Rechnungs­hofberichten befassen. Auch verschiedene Bürgeranliegen und Oppo­sitions­anträge stehen zur Diskussion. Beginnen wird die Sitzungs­woche mit einer Aktuellen Stunde zum von der FPÖ gewählten Thema "Maskenbetrug, Testzwang und Impfdesaster". Am Donnerstag und Freitag stehen Fragestunden mit Vizekanzler Werner Kogler bzw. Außerminister Alexander Schallenberg am Programm.

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