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Afghanistans starke Frauen im Parlament

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Seit der neuerlichen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan vor einem Jahr kämpfen insbesondere Frauen und Mädchen dort um ihre Freiheit und Rechte. Einige dieser Kämpferinnen standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung im Parlament. Sie gaben Einblicke in ihre aktuelle Situation in ihrer Heimat und im Exil und berichteten von ihrem Widerstand.

Die Diskriminierung trete jeden Tag auf, etwa wenn Frauen nicht in die Schule oder zur Arbeit gehen dürfen oder sich an strenge Kleidungsvorschriften halten müssen, legte die Botschafterin der Islamischen Republik Afghanistan in Österreich, Manizha Bakhtari, dar.

Suraya Pakzad, Direktorin der Organisation Voice of Women, forderte in ihrer Keynote sofortige Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft. Mit ihrer Organisation hat Pakzad bereits während der ersten Taliban-Herrschaft Frauen und Mädchen unterstützt und etwa Geheimschulen im Untergrund organisiert. Trotz aller Herausforderungen seit der neuerlichen Machtübernahme der Taliban im August 2021 führe ihre Organisation diese Hilfe fort.

Frauenrechtsaktivistin Husna Jalal, die sich derzeit im Exil in den Niederlanden für Frauen in Afghanistan engagiert, zeigte sich überzeugt, dass die Afghaninnen weiterhin jeglichen gewaltfreien Protest nutzen werden, um für das Land zu kämpfen, das in den vergangenen 20 Jahren aufgebaut worden ist. Auch sie forderte nachdrücklich konkrete Aktivitäten der internationalen Gemeinschaft.

Forderungen kamen auch von Mosamah Regl, Gründerin des afghanischen Vereins Fivestones in Graz. Sie übte massive Kritik an Österreich, etwa wegen des restriktiven Asylsystems, und forderte Erleichterungen für die Familienzusammenführung.

Die Veranstaltung fand auf Einladung von Zweiter Nationalratspräsidentin Doris Bures gemeinsam mit dem Thinktank Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC) und der NGO "Frauen ohne Grenzen" / "Women without Borders" (WwB) statt.

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