News in einfacher Sprache 03.06.2025, 22:56

76 Gesetzes-Novellen auf dem Weg ins Plenum

Die Regierung will das Budget-Defizit senken. Dazu soll es eine Reihe von Sparmaßnahmen auf der Ausgabenseite und auf der Einnahmenseite geben. Einige davon hat das Parlament bereits beschlossen, zum Beispiel die Erhöhung der Bankenabgabe und höhere Krankenversicherungs-Beiträge für Pensionist:innen.

Jetzt hat der Budget-Ausschuss mit dem Budgetbegleit-Gesetz und einer ergänzenden Sammel-Novelle zwei weitere Gesetzespakete auf Schiene gesetzt. Sie können im nächsten Plenum beschlossen werden.

Viele Maßnahmen zur Entlastung des Budgets geplant

Diese Punkte sind in den Novellen enthalten:

  • Das Aus für den Klimabonus.
  • Das zweijährige Einfrieren der Familienbeihilfe und weiterer Familienleistungen.
    Das heißt: Sie werden in dieser Zeit nicht erhöht.
  • Der erschwerte Zugang zur Korridor-Pension.
    Man kann dann erst mit 63 Jahren in Frühpension gehen und braucht dafür 42 Versicherungsjahre.
  • Der Entfall der Verpflichtung, das dritte Drittel der sogenannten kalten Progression für steuerliche Entlastungsmaßnahmen zu verwenden. Das gilt bis zum Jahr 2029.

Dazu kommen noch viele weitere Maßnahmen, zum Beispiel:

  • die Erhöhung der Service-Gebühr für die E-Card,
  • das vorübergehende Einfrieren der Geringfügigkeits-Grenze.
    Sie wird also eine gewisse Zeit lang nicht erhöht.
  • mehr Fußfesseln für Straftäter:innen,
  • die Besteuerung von Umwidmungs-Gewinnen,
  • Bezieher:innen von Arbeitslosengeld und Notstandshilfe dürfen in Zukunft nur noch in Ausnahmefällen geringfügig dazuverdienen.

Das Budgetbegleit-Gesetz enthält auch einzelne Entlastungen, etwa für Gemeinden und Pendler:innen.

Der Budget-Ausschuss des Nationalrats hat grünes Licht für das Budgetbegleit-Gesetz gegeben.

Änderungen bei NoVa und amtlichem Kilometergeld

Kurzfristig haben sich die Koalitionsparteien ÖVP, SPÖ und NEOS außerdem darauf verständigt: Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, die hauptsächlich der Güterbeförderung dienen, werden wieder von der Normverbrauchsabgabe (NoVA) befreit. Das betrifft vor allem klassische Kasten- und Pritschenwägen, wie sie zum Beispiel von Gewerbebetrieben verwendet werden.

Außerdem soll das amtliche Kilometergeld für Motorräder und Fahrräder auf 25 Cent halbiert werden.

Insgesamt sind mit dem Budgetbegleit-Gesetz und der ergänzenden Sammel-Novelle 76 einzelne Gesetzes-Novellen und ein neues Gesetz auf dem Weg ins Plenum.

Kritik von Seiten der Opposition

FPÖ und Grüne äußerten sich kritisch bei den Ausschussberatungen.

Grünen-Budgetsprecher Jakob Schwarz meint: Das Budgetbegleit-Gesetz enthält zwar auch einige positive Punkte, zum Beispiel die Erhöhung der Glücksspiel-Abgaben und die Umsatzsteuer-Befreiung von Hygieneartikeln für Frauen und Verhütungsmitteln. Insgesamt sehen er und seine Parteikolleg:innen aber große Mängel. So werden klimaschädliche Zuschüsse ausgebaut, statt sie zu reduzieren. Zudem werden nach Ansicht der Grünen Menschen mit niedrigen Einkommen besonders stark belastet.

Die FPÖ kritisierte besonders den erschwerten Zugang zur Korridor-Pension. In Zukunft wird man erst mit 63 Jahren – mit Abschlägen – in Frühpension gehen können. Außerdem braucht man dafür 42 statt 40 Versicherungsjahre.

Das Plenum des Nationalrats wird voraussichtlich am 16. Juni über das Gesetzespaket beraten.

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