News in einfacher Sprache 13.05.2025, 15:54

Erste Diskussion über das Doppel-Budget für 2025 und 2026

Budget-Diskussion im National­rat

Finanzminister Markus Marterbauer hat im Nationalrat die Budget-Rede gehalten. Dabei hat er den Budget-Plan vorgestellt. Die Regierung hat ein Doppel-Budget für 2025 und 2026 geplant.

Im Nationalrat hat es eine erste Diskussion darüber gegeben.

Die Meinung der Parteien

Die Parteien haben bei der Diskussion ihre Meinungen dargestellt. Die Regierungs-Parteien haben die Budget-Maßnahmen verteidigt:

  • Die ÖVP will, dass Österreichs Wirtschaft wieder eine der stärksten in Europa ist. Dafür will sie die Finanzen verbessern, vieles verändern und Geld investieren.
  • Die SPÖ sagte, dass es eine riesige Herausforderung gibt. Mit dem Budget-Vorschlag löst man sie "auf soziale Art und Weise".
  • Die NEOS sagten: Ein Budget mit vielen Spar-Maßnahmen ist notwendig. Sonst kann Österreich nichts verändern und nichts investieren.

Die Oppositions-Parteien finden, dass die Regierung falsche Schwerpunkte gesetzt hat.

  • Die FPÖ meinte, dass die Regierung mit dem Entwurf komplett aufgegeben hat. Sie versucht gar nicht mehr, etwas zu verbessern. Die FPÖ will alles tun, damit der "Schaden für die Bevölkerung" nicht zu groß ist.
  • Die Grünen finden: Die Spar-Maßnahmen sollen für die Menschen gerecht, für die Wirtschaft vernünftig und für die Umwelt nachhaltig sein. Aber das ist im Budget-Entwurf nicht so.

Budget-Rede des Finanzministers

Finanzminister Markus Marterbauer hat die Budget-Rede gehalten. Dabei hat er den Budget-Plan der Regierung vorgestellt. Mit der Rede beginnen die Beratungen des Parlaments zum Budget.

Die Rede hat etwa 80 Minuten gedauert. Das Motto war: Österreichs Finanzen verbessern. Das Richtige tun. Für Zuversicht sorgen.

Marterbauer hat die wichtigsten Punkte aus dem Doppel-Budget erklärt. Außerdem hat er die Spar-Maßnahmen vorgestellt.

Österreich muss sparen

Marterbauer hat gesagt: Es ist schwer, Österreichs Finanzen in Ordnung zu bringen. Aber es ist notwendig. Wenn Österreich nicht spart, passieren diese Dinge:

  • Österreich macht noch mehr Schulden und muss viele Zinsen zahlen. Außerdem ist Österreich von den Finanz-Märkten abhängig.
  • Es gibt kein Geld, das Österreich für moderne, neue Dinge ausgeben kann.
  • Heuer würde Österreich 28,6 Milliarden Euro mehr ausgeben als einnehmen.
  • Bis 2029 wäre Österreichs Schulden-Anteil fast gleich hoch wie das BIP. BIP steht für Brutto-Inlands-Produkt. Es gibt an, wieviel ein Land in einem bestimmten Zeitraum wirtschaftlich leistet.

Die Maßnahmen

Im Doppel-Budget ist vorgesehen, dass Österreich heuer 6,4 Milliarden Euro einspart. Nächstes Jahr sind es 8,7 Milliarden Euro. Es sind Maßnahmen bei den Einnahmen und bei den Ausgaben geplant.

Für bestimmte Bereiche gibt es aber auch mehr Geld, zum Beispiel in der Bildung.

Weitere Erklärungen

Marterbauer hat außerdem Folgendes erklärt:

  • Die Regierung hat für den Budget-Entwurf 10 Wochen lang hart gearbeitet. Der Entwurf ist ein guter Kompromiss.
  • Er ist sicher, dass die Bevölkerung die Spar-Maßnahmen unterstützt. Dafür ist wichtig, dass die Bevölkerung sieht: Die Maßnahmen sind gerecht aufgeteilt. Menschen mit mehr Geld müssen auch mehr beitragen.
  • In Zukunft wird die Budget-Politik viel klarer und offener.

Für Finanzminister Marterbauer war es die erste Budget-Rede im Parlament.

Begriffe einfach erklärt

Die Arbeit im Parlament ist sehr umfangreich und vielfältig. Es gibt viele Fachbegriffe. Diese Begriffe werden auf der Parlaments-Website einfach verständlich erklärt: 

Begriffe einfach erklärt

Das Budget-Defizit 2025

Das Budget 2025 sieht vor:

  • Einnahmen von 105,1 Milliarden Euro
  • Ausgaben von 123,2 Milliarden Euro

Da die Ausgaben höher sind als die Einnahmen, ergibt das ein Defizit. Es beträgt 3,68 Prozent des BIP.

Wenn man nach den Maastricht-Kriterien rechnet, sind es 3,5 Prozent. Die Maastricht-Kriterien sind bestimmte Finanz-Vorgaben der EU. Sie gelten für die Euro-Länder. Darin steht zum Beispiel, wie viel Schulden ein Land machen darf.

Wenn man Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen auch berücksichtigt, beträgt das Defizit 4,5 Prozent des BIP. Das nennt man gesamtstaatliches Defizit.

Das Budget-Defizit 2026

Für 2026 ist vorgesehen:

  • Einnahmen von 107,6 Milliarden Euro
  • Ausgaben von 125,9 Milliarden Euro

Das gesamtstaatliche Defizit sinkt wahrscheinlich auf 4,2 Prozent. Aber es liegt trotzdem über 3 Prozent. Das ist die Grenze, die die Maastricht-Kriterien erlauben.

Defizit-Verfahren der EU

Die Regierung erwartet, dass Österreich die Maastricht-Grenze erst 2028 wieder erreicht.

Das bedeutet, dass es wahrscheinlich ein Defizit-Verfahren gegen Österreich gibt. Bei dem Verfahren überwacht die EU ein Land, wenn es zu hohe Budget-Defizite hat. Außerdem gibt die EU vor, wie viel das Land sparen muss.

Österreichs Schulden-Anteil

Der Schulden-Anteil steigt von 2025 bis 2028: von 84,7 Prozent auf 87 Prozent. Erst 2029 soll der Anteil wieder leicht zurückgehen, auf 86,9 Prozent.

Im Budget-Entwurf der Regierung steht für 2025 und 2026 ein großes Defizit. Pro Jahr sind es mehr als 18 Milliarden Euro.

Weiterer Zeitplan für das Budget

  • Der Nationalrat hat über das Doppel-Budget diskutiert. Als nächstes berät der Budget-Ausschuss darüber.
  • Die Beratungen des Ausschusses beginnen am 3. Juni. An diesem Tag gibt es eine öffentliche Anhörung. Fachleute erklären dabei ihre Meinung zum Budget.
  • Zuerst bespricht der Budget-Ausschuss jede einzelne Maßnahme, dann der gesamte Nationalrat.
  • Der Nationalrat beschließt das Budget wahrscheinlich am 18. Juni. Es kann aber noch Änderungen geben, wenn der Ausschuss und der Nationalrat darüber beraten.

Derzeit gilt für Österreichs Finanzen ein Budget-Provisorium. Das ist ein vorläufiger Budget-Plan.