News in einfacher Sprache 28.06.2023, 13:17

Expert:innen im Parlament zu Künstlicher Intelligenz und ChatGPT

Forschungsausschuss befasst sich mit Künstlicher Intelligenz

Die Künstliche Intelligenz (KI) ist der Versuch, menschliches Lernen und Denken auf Computerprogramme zu übertragen und ihnen damit Intelligenz zu verleihen. 
KI-Programme können eigenständig Antworten finden und Probleme lösen. Sie lernen ständig dazu und werden dadurch immer besser.

Im Ausschuss für Forschung, Innovation und Digitalisierung ging es um generative künstliche Intelligenz. Das sind Programme wie ChatGPT. ChatGPT ist ein KI-Programm. Menschen können ChatGPT Fragen stellen und das Programm antwortet. Man kann mit dem Programm Dialoge ähnlich wie mit einem Menschen führen.

Die Abgeordneten im Ausschuss sprachen mit:

  • Walter Peissl: Er ist stellvertretender Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).
  • Nikolaus Forgó: Er ist Professor für Technologie- und Immaterialgüterrecht an der Universität Wien.
  • Mark Coeckelbergh: Er ist Medienphilosoph und Mitglied des Österreichischen Rats für Robotik und Künstliche Intelligenz.

Was meinen die Experten?

Walter Peissl erklärte einige technische Details. ChatGPT ist eine Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Das Programm funktioniert auf Grundlage eines Modells. Das Modell heißt Large Language Model (LLM). Für dieses Modell werden große Mengen an Text in ein System eingelesen. Das System lernt dann aus diesen Texten eine Struktur. 

Peissl betonte: ChatGPT liefert auf die Fragen, die Menschen dem Programm stellen, nicht unbedingt die richtigen Antworten. Das Programm liefert die Antworten, die aufgrund der Wortfolge am wahrscheinlichsten sind. Man muss also bedenken: Das Programm gibt oft Antworten, in denen die Fakten nicht stimmen.

Der Jurist Nikolaus Forgó sprach über die geplante Regulierung von KI auf europäischer Ebene. Die Europäische Union plant einen Artificial Intelligence Act. Also Bestimmungen für Künstliche Intelligenz. Artificial Intelligence ist englisch für Künstliche Intelligenz. Er meinte: Es gibt immer mehr Regulierung, aber man kann die Bestimmungen nicht durchsetzen. Er forderte außerdem: Die Entwicklung von KI in Europa muss schnellere Fortschritte machen.

Medienphilosoph Mark Coeckelbergh sprach über die ethischen Herausforderungen im Zusammenhang mit KI. Er meint: Es ist nicht hilfreich, wenn man diese Technologie generell ablehnt. Als Probleme zählte er Desinformation, Diskriminierung, Voreingenommenheit, Datenschutz und Datensicherheit auf. Es ist wichtig, dass die Nutzer:innen Unterstützung im Umgang mit der neuen Technologie bekommen. Dafür braucht es Bildung und Forschung.

Parlamentarisches Forum zu Künstlicher Intelligenz und Demokratie

Es gab auch ein parlamentarisches Forum mit KI-Expert:innen und Nationalratsabgeordneten. Sie beschäftigten sich dabei mit den wichtigsten Fragen, die sich aus der rasanten Entwicklung von KI-Programmen für Politik und Gesellschaft ergeben.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sagte: Das Thema Künstliche Intelligenz hat auch Einfluss auf die Gesetzgebung. Das österreichische Parlament wird sich daher in einer Reihe von Veranstaltungen mit dem Thema genau auseinandersetzen.