News in einfacher Sprache 05.05.2025, 16:26

Gedenktag: Erinnerung an Opfer von Tötungsanstalt Schloss Hartheim

Am 5. Mai 1945 wurde das Konzentrationslager Mauthausen befreit. Das war vor 80 Jahren. Bei der Gedenkveranstaltung im Parlament stand vor allem die Tötungsanstalt Schloss Hartheim in Oberösterreich im Zentrum. In den Jahren 1940 bis 1944 wurden dort bis zu 30.000 Menschen von den Nationalsozialisten ermordet. Unter ihnen waren viele körperlich und geistig behinderte Menschen.

Die Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus fand im Bundesversammlungs-Saal statt.

Haubner: Gedenken braucht Haltung

Der 5. Mai ist nicht nur ein Tag des Erinnerns. Er ist ein Bekenntnis zur Menschlichkeit, zur historischen Verantwortung und zu einem "Nie wieder". Das sagte der Zweite Nationalrats-Präsident Peter Haubner. Denn: Wenn Erinnerung keine Folgen hat, ist sie eine leere Geste, und Gedenken ohne Haltung ist bedeutungslos.

Wenn Antisemitismus in Europa und weltweit ansteigt, müssen wir Jüdinnen und Juden beistehen. Dabei ist es ganz egal, woher dieser Antisemitismus kommt: ob von rechts, links oder aus dem migrantischen Umfeld. Es darf kein Verständnis für Gewalt geben. Wir dürfen Terror nicht verharmlosen. Es darf kein Platz für Antisemitismus sein.

In einer Lesung wurden drei Biografien von Opfern vorgestellt. Danach folgte eine Podiumsdiskussion über die politische Bedeutung der Gedenkstätte Schloss Hartheim für das Erinnern.

Moderatorin Nadja Bernhard führte das Gespräch. Teilnehmer:innen waren:

  • der Leiter der Gedenkstelle Florian Schwanninger,
  • Marianne Schulze und Johann Andre als Hinterbliebene von Opfern
  • und Wolfgang Schuhmann, Sohn des Widerstandskämpfers Karl Schuhmann.

Die Gedenkveranstaltung wurde durch das Institut Hartheim und die Landesmusikschule Oberösterreich musikalisch begleitet.

Eder-Gitschthaler: Wissen um die Vergangenheit weitergeben

Bundesrats-Präsidentin Andrea Eder-Gitschthaler sagte: Wir haben die Verpflichtung, das Wissen um die Schrecken der Vergangenheit an die Jugend weiterzugeben.

Aus dem gemeinsamen Erinnern leitete sie einen Auftrag ab: Wir müssen die Würde jedes einzelnen Menschen achten. Wir müssen wachsam gegenüber jeder Form von Ausgrenzung bleiben. Und wir müssen für den Frieden arbeiten, vor allem im täglichen Miteinander.