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Bericht über die Diskussion bei Politik am Ring

Zum Thema: Was macht Corona mit der Bildung?

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Hintergrund zum Thema

Corona schränkt uns in allen Lebens­bereichen stark ein. Besonders hart trifft es aber den Alltag von Schülerinnen und Schülern. Diese müssen immer wieder von zu Hause aus lernen. An anderen Tagen sind Schülerinnen und Schüler wieder in der Schule. Oft werden die Corona-Regeln für die Schulen auch wieder geändert. Klar ist: Corona hat den Schul­alltag komplett verändert und wird ihn auch weiter­hin verändern. Das wird auch einen Einfluss darauf haben, wie die Zukunft an Österr­eichs Schulen ausschaut.

Die Diskussion am 19. April

Ist Corona allein das Problem für die Schulen? Oder gibt es im Bildungs­system schon seit längerer Zeit Probleme und Corona zeigt die alten Probleme jetzt nur deut­licher? Welche Möglich­keiten gibt es, das Bildungssystem zu verbessern? Und was kann die Politik dazu beitragen? Über diese Fra­gen wurde in der Sendung Politik am Ring am 19. April diskutiert. An der Diskussion haben Sprecherinnen und Sprecher der 5 Parlaments-Fraktionen teil­ge­nommen. Auch dabei waren die Bun­des­schul­sprecherin Alexandra Bosek und die Bil­dungs­psy­cho­lo­gin Christiane Spiel. Moderiert wurde die Sendung von Gerald Groß.

Meinungen der Politikerinnen und Politiker

Martina Künsberg Sarre ist die Bildungs­sprecherin der NEOS. Sie war der Mei­nung: Letztes Jahr konnte man im Bildungs­bereich große Probleme erkennen. Aber diese Probleme gibt es schon seit Langem. Corona hat die Probleme nur schlimmer gemacht. Für Kinder, die es schon die ganze Zeit schwer in der Schule hatten, wurde es durch Corona noch schwieriger. Die Schülerinnen und Schüler der heutigen Zeit seien aber keine verlorene Generation. Künsberg Sarre findet es verant­wor­tungs­los, so etwas zu behaupten. Es sei wichtig, dafür zu sorgen, dass alle Kinder die Folgen der Krise ver­ar­bei­ten können. Dazu bräuchte man Schul-So­zial­ar­bei­terinnen und Sozial­ar­bei­ter und Schul-Psy­cho­lo­ginnen und Psy­cho­logen. Außerdem bräuchte es auch speziell ausgebildete Lehrerinnen und Leh­rer. Diese würden aber derzeit fehlen.

Rudolf Taschner ist der Bildungs­sprecher der ÖVP. Er war der Meinung: Eine Pan­de­mie bringt immer Krisen mit sich. Auch er findet, dass die Bildungs­schere aus­ei­nan­der gegangen ist. Mit Bildungs­schere ist gemeint, dass es für Kinder, die es schon die ganze Zeit schwer in der Schule hatten, durch Corona noch schwieriger geworden ist.

Eva-Maria Holzleitner ist die Jugends­precherin der SPÖ. Sie glaubt, dass die Sor­gen, Ängste und Nöte von jungen Menschen in der Corona-Pandemie sehr, sehr groß waren. Vor allem, wenn es um das Thema Bildung ging. Letztes Jahr haben verant­wortliche Personen das neue Schul­jahr nicht aus­reichend genug vor­be­rei­tet. Junge Menschen wurden zu wenig und zu spät über wichtige Dinge Informiert. Informationen waren auch so schwierig formuliert, dass Kinder und Jugendliche sie oftmals nicht verstehen konnten. Das hat die jungen Menschen sehr verunsichert.

Hermann Brückl ist der Bildungs­sprecher der FPÖ. Er findet: Das größte Problem waren die Schließungen der Schule. Somit konnten Kinder weniger lernen und sich nicht mit anderen Kindern treffen und hätten weniger Motivation, etwas für die Schu­le zu machen. Dadurch seien Kinder psychisch und sozial belastet worden.

Sibylle Hamann ist die Bildungs­sprecherin der Grünen. Sie ist der Meinung: In der Schule geht es nicht nur um das Lernen von Schul­fächern, wie zum Beispiel Ma­the­matik. Schule ist auch ein sozialer Ort. Dort kommen Menschen zusammen, reden miteinander und lernen voneinander. Das kann durch Technik, wie zum Bei­spiel durch Online-Bes­pre­chungen, nicht ersetzt werden. Deshalb sei es wichtig, dass Kinder und Jugendliche so bald wie möglich wieder zurück in die Schule können.

Meinungen der Expertinnen

Alexandra Bosek ist Bundes­schul­sprecherin. Sie sagt: Wir Jugend­lichen sind in der Corona-Zeit sehr reif geworden. Wir haben viel gelernt, zum Beispiel Eigen­ver­ant­wortung und Selbst­organi­sation. Beides braucht ein Mensch sein ganzes Le­ben lang. Aber es hat auch Schwierig­keiten gegeben. Jugendliche haben kaum Ab­wechs­lung gehabt. Es war schwierig, sich selbst zu motivieren. Viele Schü­lerinnen und Schüler haben psychische Probleme bekommen. Dennoch ist dies Alexandra Bosek wichtig: Ich weiß, dass wir keine verlorene Generation sind. Wir sind eine Generation, die es in Zukunft braucht.

Christiane Spiel ist Bildungs­psy­chologin und arbeitet an der Universität Wien. Sie ist der Meinung: Es hat schon längere Zeit Probleme im Bildungs­system gegeben. Das vergangene Jahr hat diese Probleme aber erst richtig aufgedeckt.

Sie möchten sich die Diskussion ansehen? Das können Sie unter diesem Link: Politik am Ring, Folge Nr. 6

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