Parlamentskorrespondenz Nr. 795 vom 09.10.2008

UN-Generalkommissarin für Palästina-Flüchtlinge bei Prammer

Triste Lage der palästinensischen Flüchtlinge im Nahen Osten

Wien (PK) – Über die prekäre Lage der Menschen im Gaza-Streifen, in der Westbank sowie im Libanon, berichtete heute die Generalkommissarin des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), Frau Karen Abu Said, in einem Gespräch mit Nationalratspräsidentin Prammer, Abgeordneten Peter Fichtenbauer (F) und Bundesrat Franz Eduard Kühnel (V).

Die Organisation wurde 1949 gegründet und kann somit auf eine lange und mit sehr vielen Mühen und Hindernissen begleitete intensive Arbeit zurückblicken. Vor allem war und ist man bemüht, den Betroffenen in den genannten Gebieten das Notwendigste zum Leben und eine gesundheitliche Basisversorgung zur Verfügung zu stellen. Die Organisation sorgt auch für die schulische Bildung Jugendlicher und hat zahlreiche Schulen gebaut. Seit 1958 sind über 4 Millionen Kinder ausgebildet worden, für Stipendien fehlt aber derzeit das nötige Geld. Die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel reichen auch nicht mehr aus, um einen Basisversorgung aufrechtzuerhalten. So sei der öffentliche Sektor in Gaza, wo zwei Drittel der Bevölkerung Flüchtlinge sind, völlig zusammengebrochen, informierte Karen Abu Said. In den Flüchtlingslagern im Libanon könne man kein vollständiges Gesundheitsprogramm mehr finanzieren. Die Menschen seien zunehmend frustriert, dass sich ihre Situation trotz zahlreicher Friedensverhandlungen in den letzten sechs Jahrzehnten nicht verbessert hat. Vor allem würden sich junge Menschen wegen ihrer aussichtslosen Lage zunehmend extremistischen Ideen und Organisationen anschließen.

Nationalratspräsidentin Prammer sagte zu, die UN-Organisation bei ihren Bemühungen um Information über die Lage der Palästina-Flüchtlinge zu unterstützen.

HINWEIS: Fotos von diesem Besuch finden Sie – etwas zeitverzögert – auf der Website des Parlaments im Fotoalbum : www.parlament.gv.at

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