Parlamentskorrespondenz Nr. 413 vom 11.05.2009

Besuch des koreanischen Parlamentspräsidenten im Hohen Haus

Kim Hyong-O berichtet von Erfolgen Koreas im Kampf gegen die Krise

Wien (PK) - Der Präsident der Nationalversammlung der Republik Korea Kim Hyong-O besuchte heute Nachmittag das Parlament, wurde von Nationalratspräsidentin Barbara herzlich begrüßt und zu einem Informationsaustausch gebeten, an dem auch die Abgeordneten Werner Amon (V), Renate Csörgits (S) und Alexander Van der Bellen (G) teilnahmen.

Prammer und Kim Hyong-O betonten die guten Kontakte zwischen den beiden Ländern, wobei die Präsidentin auf die lebhafte Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen mit dem drittgrößten Handelspartner Österreichs in Asien während der letzten Jahre hinwies. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand der Informationsaustausch über die Bemühungen Österreichs und Koreas, gegen die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise anzukämpfen. Präsidentin Prammer erläuterte ihrem Gast die österreichischen Konjunkturpakete, das Bankensicherungspaket und die Schwerpunkte der aktuellen Budgetpolitik mit Investitionen in Bildung, Infrastruktur, soziale Einrichtungen und aktive Arbeitsmarktpolitik, wofür höhere Budgetdefizite in Kauf zu nehmen seien.

Präsident Kim Hyong-O erläuterte die durchaus ähnliche Strategie Koreas, das als stark exportorientiertes Land von der Krise hart getroffen worden sei. Regierung und Opposition seien sich bei der Verabschiedung des Budgets Ende 2008 einig darin gewesen, die Auswirkungen der Krise durch möglichst hohe Investitionen, unter anderem durch die Förderung von Familien mit geringen Einkommen, abzumildern. In den letzten beiden Monaten lasse die koreanische Wirtschaft wieder positive Zeichen erkennen, was Experten bereits hoffen lasse, Korea könnte die Krise rasch überwinden. Ein Schwerpunkt in der Investitionspolitik Koreas und eines der Themen seines Besuchs in Österreich seien Investitionen in erneuerbare Energien, sagte Kim Hyong-O, der Österreich als einen Spitzenreiter und als ein Vorbild in der Energietechnologie bezeichnete.      

Beide Gesprächspartner unterstrichen die Bedeutung parlamentarischer Kontakte bei der Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen, die - so ihr gemeinsamer Wunsch - weiter vertieft werden sollen. So sprachen sich die Nationalratspräsidentin und ihr koreanischer Amtskollege dafür aus, den in drei Jahren bevorstehenden 120. Jahrestag der Unterzeichnung des ersten Freundschaftsabkommens zwischen Österreich und Korea sowie ein Jahr später das 40-Jahr- Jubiläum der Aufnahme moderner diplomatischer Beziehungen auf parlamentarischer Ebene symbolisch entsprechend darzustellen.

Bei der Lösung innerkoreanischer Fragen setze Südkorea den Weg der Annäherung durch Dialog mit dem Norden fort und dankte Österreich für dessen Unterstützung des Verständigungsprozesses auf internationaler Ebene, sagte der koreanische Parlamentspräsident Kim Hyong-O. (Schluss)

HINWEIS: Fotos von diesem Besuch finden Sie – etwas zeitverzögert – auf der Website des Parlaments im Fotoalbum : www.parlament.gv.at