Parlamentskorrespondenz Nr. 1210 vom 09.12.2011

Margaretha Lupac-Demokratiepreis 2012 ausgeschrieben

Wien (PK) – Bereits zum fünften Mal findet die Ausschreibung für den Margaretha Lupac-Demokratiepreis statt. Der Preis ist mit 15.000 € dotiert und wird seit 2004 alle zwei Jahre, abwechselnd mit dem Lupac-Wissenschaftspreis, vergeben. Die Ausschreibungsfrist endet mit 7. Mai 2012.

Damit soll erneut an Margaretha Lupac erinnert werden, die ihr ganzes Vermögen nach ihrem Tod im Jahr 1999 dem Parlament vermacht und dadurch die Gründung der Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie ermöglicht hat. Mit dem Geburtsjahr 1910 gehört Margaretha Lupac zu jenen Österreicherinnen und Österreichern, die die entscheidenden Ereignisse, die später zur Gründung der Zweiten Republik führten, als unmittelbare Zeitzeugen erlebt haben. Lupac war während des zweiten Weltkriegs als Rot-Kreuz-Helferin und Sachbearbeiterin für wehrwirtschaftliche Angelegenheiten tätig und hat das soziale Elend, die Massenarbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Not hautnah miterlebt. Aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen war sie von der Bedeutung eines demokratischen Bewusstseins und der Toleranz als prägende Elemente einer offenen Gesellschaft überzeugt. Sie zählte aber auch zur Generation jener Frauen, die am Wiederaufbau der Zweiten Republik entscheidenden Anteil hatten.

Die Margaretha Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie lädt daher auch ausdrücklich Leistungen und Initiativen auf dem Gebiet der Geschlechterdemokratie zur Teilnahme am Wettbewerb ein.

Mit dem Margaretha Lupac-Demokratiepreis werden außergewöhnliches zivilgesellschaftliches Engagement und Einsatz für Demokratie, Geschlechtergerechtigkeit oder Minderheitenrechte genauso ausgezeichnet wie die Förderung des Dialogs in der politischen Auseinandersetzung, in der Kunst und in gesellschaftlichen Fragen als Ausdruck eines Toleranz- und Integrationsbestrebens. Es ist der gemeinnützigen Stiftung ein besonderes Anliegen, jene Leistungen nicht nur ins Rampenlicht zu stellen, sondern auch einer breiteren Öffentlichkeit bekanntzumachen und dadurch Impulse für das Engagement in diesen Bereichen zu setzen.

Die bisherigen Preisträger:

Die bisherigen PreisträgerInnen des Demokratiepreises waren: 2004 das International Business College Hetzendorf, eine UNESCO-Schule, die die Begriffe "Jugend – Zukunft – Demokratie" in idealer Weise miteinander verbindet und damit stellvertretend für jene Schulen steht, die dieses demokratische Schulkonzept umsetzen; 2006 erhielt Univ.Prof.Dr. Joseph Marko den Preis für seinen Beitrag am Aufbau der Verfassungsgerichtsbarkeit in Bosnien-Herzegowina; 2008 wurden die Ganztagsvolksschule Europaschule im 20. Wiener Gemeindebezirk sowie die Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen prämiert. Im Jahr 2010 gab es drei PreisträgerInnen: Gitta Martl, die aufgrund persönlicher Erfahrungen im Jahr 1998 den Verein Ketani für Sinti und Roma in Linz mitbegründet hat. Mit unglaublichem Engagement hat sie vielfältige Aktivitäten zur Minderheitendemokratie geleistet; die Direktorin Heidi Schrodt und "ihr" Gymnasium Rahlgasse, die sich durch besondere Leistungen in Bezug auf die Geschlechterdemokratie ausgezeichnet haben, sowie der Verein "Frauen aus allen Ländern", eine Kultur-, Bildungs- und Beratungsinitiative für Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund.

HINWEIS: Nähere Informationen sowie die Bewerbungsunterlagen für die Ausschreibung erhalten Sie unter: Margaretha Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie, Dr. Karl Renner - Ring 3, 1017 Wien, Dr. Susanne Janistyn, Tel.: +43 1 40 110 2216 DW, e-mail: lupacstiftung@parlament.gv.at oder unter www.parlament.gv.at. (Schluss)