Parlamentskorrespondenz Nr. 571 vom 17.06.2014

AVISO: Vortragsabend über Jiddistik-Stiftungsprofessur in Wien

Epstein-Vorlesung am Dienstag, 17. Juni 2014, 17.30 Uhr

Wien (PK) - 650 Jahre nach ihrer Gründung will die Universität Wien ermöglichen, das Jiddische als Sprache zu erlernen und seine Kultur und Literatur in ihren vielen Facetten zu erforschen. Nationalratspräsidentin Barbara Prammer lädt aus diesem Anlass heute Dienstag, 17. Juni 2014 um 17.30 Uhr zu einem Vortragsabend über die Einrichtung einer Stiftungsprofessur für jiddische Sprache und Jiddistik ins Palais Epstein. Nach der Begrüßung durch die Präsidentin des Nationalrats sprechen die Vizerektorin der Universität Wien Susanne Weigelin-Schwiedrzik und der Generalsekretär des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Österreich Raimund Fastenbauer einleitende Worte.

Würdigung der integrativen und innovativen Kultur des Jiddischen

Das Jiddische stellt ein Sinnbild für die integrative Kraft einer Kultur dar. Durch Begegnung mit dem Anderen, durch beständig neue Integration und durch Innovation in allen Bereichen ist sie Vorbild einer vieldimensionalen und offenen Kultur und kann damit ein Vorbild für ein modernes Europa werden. Jiddisch ist nicht nur eine Sprache, sondern steht für eine Lebens- und Denkform, die Tradition und Veränderung, Bewahrung und Erneuerung verbindet. Zu Literatur, Kunst, Musik, Politik und Sprache hat das Jiddische über viele Jahrhunderte Beiträge geliefert, die noch viel zu wenig bekannt und erforscht sind.

Drei Vortragende legen in der heutigen Epstein-Vorlesung dar, wie eine thematisch weit angelegte Jiddistik wertvolle Erkenntnisse zu einer österreichischen und europäischen Kulturgeschichte beisteuern kann. Universitätsprofessor Gerhard Langer (Universität Wien) spricht über "650 Jahre Wiener Universität, eine Professur für jiddische Sprache und Kultur und ein Denkmal für Jakob Allerhand." Universitätsprofessorin Sabine Koller (Universität Regensburg) und Universitätsprofessor Armin Eidherr (Universität Salzburg) stecken unter dem Titel: "Von Kiew bis Wien: Jiddische Lyrik im Rausch der Moderne" das Feld einer interdisziplinären Jiddistik ab.

Im kulturellen Rahmenprogramm des Abends liest Gennadi E. Kagan - in Memoriam Jacob Allerhand, der als Erster an der Universität Wien Jiddisch unterrichtet hat - aus der Lyrikanthologie "Mir träumt jetzt von Auschwitz unentwegt ...". Die musikalische Umrahmung erfolgt durch Oberkantor Shmuel Barzilai und Rami Langer. (Schluss) sox

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie im Fotoalbum auf www.parlament.gv.at.