Parlamentskorrespondenz Nr. 1145 vom 28.10.2015
AVISO: Veranstaltung "20 Jahre Nationalfonds der Republik Österreich"
Wien (PK) – Morgen Donnerstag lädt Nationalratspräsidentin Doris Bures zur Festveranstaltung "20 Jahre Nationalfonds der Republik Österreich" ins Parlament. Nach Begrüßungsworten der Nationalratspräsidentin hält Bundespräsident Heinz Fischer eine Festansprache. Vor der Rede des Bundespräsidenten wird es noch einleitende Worte von der Generalsekretärin des Nationalfonds, Hannah Lessing, sowie eine Festrede des Historikers Yehuda Bauer geben. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgt Ernst Molden, als Moderatorin durch den Abend führen wird Sonja Kato-Mailath-Pokorny.
Nationalratspräsidentin Bures: "Der Nationalfonds hat heute eine Bedeutung, die weit über seine materiellen Leistungen hinausgeht. Er wurde in den vergangenen 20 Jahren zu einem Ort der Begegnung, an dem Menschen Gehör geschenkt wurde, denen viel zu lange nicht zugehört worden war. Er ist der Ort, an dem über 30.000 österreichischen Überlebenden gesagt worden ist: was euch angetan wurde, war großes Unrecht."
Termin:
Donnerstag, 29. Oktober 2015, 18.00 Uhr
Ort:
Nationalratssitzungssaal des Parlaments
20 Jahre Unterstützung für Opfer des Nationalsozialismus
Der Nationalfonds wurde 1995 aus Anlass des 50. Jahrestages der Errichtung der Zweiten Republik eingerichtet. Bis heute ist Symbol für ein dauerhaftes Bekenntnis der Republik Österreich zu ihrer historischen Mitverantwortung für nationalsozialistisches Unrecht.
Seit 1995 wurden vom Nationalfonds rund 30.000 Überlebende als Opfer anerkannt. Bis heute ist seine Arbeit vorrangig den überlebenden Opfern und ihrer Unterstützung gewidmet. Seit November 1995 haben schätzungsweise 19.500 Personen den Fonds aufgesucht.
Im Nationalfonds finden auch bislang "vergessene" oder nicht angemessen berücksichtigte Verfolgte Anerkennung – Kärntner Sloweninnen und Slowenen, "Spanienkämpfer", Homosexuelle, Deserteure und Wehrdienstverweigerer oder Menschen, die wegen des Vorwurfs der "Asozialität" verfolgt wurden. Die Anerkennung durch den Nationalfonds bedeutet daher nicht nur die individuelle Berücksichtigung der einzelnen Verfolgungsschicksale – sie stellt auch einen wichtigen Beitrag zu einer gesellschaftspolitischen Sensibilisierung im Hinblick auf die Wahrnehmung einzelner Opfergruppen und die unterschiedlichen Formen der Verfolgung dar.
Eine zentrale Rolle nehmen die Pflege des Kontaktes zu den Überlebenden in mehr als 70 Ländern der Erde und die Information der Öffentlichkeit im In- und Ausland ein. Im Zuge von Dienstreisen und Vorträgen informiert die Generalsekretärin über die Arbeit des Nationalfonds in all ihren Aspekten und pflegt Kontakte mit Opferorganisationen. Vorträge in Österreich, wie beispielsweise an Schulen, leisten einen Beitrag zur Sensibilisierung und zum Lernen aus Geschichte. (Schluss) red
HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie im Fotoalbum auf www.parlament.gv.at