Parlamentskorrespondenz Nr. 1015 vom 27.09.2018

Wieder steigende Einkünfte in Land- und Forstwirtschaft

Grüner Bericht: Steigerungen beim Produktionswert führten 2017 zu Einkommensplus von 14%

Wien (PK) – Nach mehreren Jahren mit Einkommensrückgängen konnten Österreichs land- und forstwirtschaftliche Betriebe 2017 bereits zum zweiten Mal in Folge Einkommenssteigerungen erzielen. Wie aus dem aktuellen Grünen Bericht (III-185 d.B. und III-659-BR ) und dem Bericht über die Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft (III-186 d.B. und III-660-BR ) hervorgeht, erhöhten sich die Einkommen gegenüber 2016 um 14% auf durchschnittlich 31.133 € pro Betrieb. Der Produktionswert der Land- und Forstwirtschaftlich legte im Jahresvergleich um 1,3% zu und betrug 8,9 Mrd. €.

Einkommenszuwächse durch Preissteigerungen bei Milch und Schweinefleisch

Maßgeblich für die Zunahme bei den landwirtschaftlichen Einkommen waren die signifikante Erhöhung der Milchpreise, höhere Schweinepreise sowie eine gute Weinernte vor dem Hintergrund der frostbedingten Ausfälle des vorangegangenen Jahres. Den Produktionswert zu Herstellerpreisen beziffert der Bericht mit 7,3 Mrd. € (+5,8%), wobei das Produktionsvolumen weitgehend stabil blieb. Die Erzeugerpreise wiederum lagen im Mittel um 5,3% über dem Niveau des Vorjahrs. Auch bei der Forstwirtschaft konnten nach Einbußen in den vergangenen Jahren 2017 wieder Steigerungen bei Wertschöpfung und Einkommen verzeichnet werden. Der Produktionswert der Forstwirtschaft belief sich auf 1,6 Mrd. €, was ein Plus gegenüber 2016 von 5,7% bedeutet. Der Agraraußenhandel stieg 2017 schwächer als der Gesamtaußenhandel. Die Exporte erhöhten sich um 7% auf 11,1 Mrd. €, die Importe um 4,7% auf 12 Mrd. €.

Einkünfte der Veredelungsbetriebe legten am stärksten zu

Ein Blick auf die Einkommenssituation der einzelnen Betriebsformen zeigt, dass 2017 mit Ausnahme der Marktfruchtbetriebe in allen Sparten Steigerungen erzielt werden konnten. Den höchsten Einkommensanstieg verzeichneten die Veredelungsbetriebe (+36%). Die Futterbaubetriebe fuhren aufgrund der gestiegenen Erträge im Milchverkauf ein Plus von 30% ein. Die gestiegenen Einkünfte der Dauerkulturbetriebe (+6%) führt der Bericht u.a. auf deutlich höhere Versicherungsentschädigungen zurück. Bei den Forstbetrieben wiederum hatte der höhere Holzeinschlag eine Einkommenssteigerung von 6% zur Folge. 

Bergbauernbetriebe trotz Steigerung deutlich unter dem Einkommensdurchschnitt

Die Einkünfte der Bergbauernbetriebe betrugen im Schnitt 25.912 € pro Betrieb und lagen damit um 17% unter dem Durchschnitt aller Betriebe bzw. um 29% unter dem Durchschnitt der Nichtbergbauernbetriebe. Sie stiegen allerdings gegenüber 2016 um 20%, wobei mit Ausnahme der Bergbauerngruppe 4 alle Bergbauerngruppen einen Einkommenszuwachs erzielten. Bei den Biobetrieben erhöhten sich die Einkünfte um 6% auf 30.736 € je Betrieb. Die Bio-Marktfruchtbetriebe lagen mit ihren Einkünften um 85% über jenen der konventionellen Vergleichsbetriebe. Aber auch bei den spezialisierten Bio-Milchviehbetrieben stiegen die Einkünfte an und lagen trotz der geringeren erzeugten Milchmenge um 8% über jenen der konventionellen Milchviehbetriebe.

GAP: Betriebe erhielten 721 Mio. € an Direktzahlungen

2017 wurden 1.979 Mrd. € an EU-, Bundes- und Landesmitteln für die Land- und Forstwirtschaft aufgewendet. Das sind um 2,8% bzw. 53 Mio. € mehr als im Jahr 2016. Im Rahmen der 1. Säule der GAP (Marktordnung) wurden 721 Mio. € ausbezahlt, um 10 Mio. € weniger als 2016. Der Bericht begründet dieses Minus vor allem mit den 2016 einmaligen Zahlungen für Marktstützungen bei Milch und Schweinefleisch. Im Rahmen der 2. Säule der GAP (ländliche Entwicklung) flossen 2017 988 Mio. € an die Betriebe, was einem Plus von 13% gegenüber 2016 entspricht. Hauptverantwortlich dafür war die um rund 30 Mio. € bessere Ausnutzung beim Agrarumweltprogramm ÖPUL, dies insbesondere bei den biodiversitätsfördernden Maßnahmen. In Summe wurden im Berichtsjahr in der 1. und 2. Säule der GAP rund 1,7 Mrd. € an 114.220 Betriebe ausbezahlt. Davon gingen 91% der Mittel an Bäuerinnen und Bauern und 9% an sonstige Firmen im ländlichen Raum. Die durchschnittliche Direktzahlung je Hektar betrug 574 €.

(Schluss) hof