Parlamentskorrespondenz Nr. 1298 vom 26.11.2020

Neu im Unterrichtsausschuss

Anträge von SPÖ und FPÖ zum Thema Corona-Folgen für den Schulbereich

Wien (PK) – Die Schulschließungen im Rahmen des Lockdowns sind Hintergrund von Entschließungsanträgen der Oppositionsparteien. So urgiert die SPÖ ein Maßnahmenpaket zur Abfederung von negativen Folgeschäden des Home-Schoolings für SchülerInnen, während die FPÖ in diesem Zusammenhang mehr Budgetmittel verlangt. Corona-Sicherheitskonzepte an den Schulen sind ein weiteres Anliegen der SPÖ. Bezüglich der Laptops an Schulen wiederum mahnen die SozialdemokratInnen Umweltverträglichkeit bei Kauf und Entsorgung der Geräte ein. Die FPÖ schließlich tritt für eine Sommerschule ab 2021 ein, und zwar für alle SchülerInnen bis zur 8. Schulstufe, die dies brauchen. Abseits von Corona drängen die Freiheitlichen auf die Errichtung eines Kollegs für Elementarpädagogik in Mureck.

SPÖ pocht auf Corona-Maßnahmenpaket zum Ausgleich von Bildungsnachteilen

Die Corona-Krise habe das Bildungssystem und die Kinder besonders hart getroffen, klagt SPÖ-Mandatarin Sonja Hammerschmid. Notwendig seien jetzt neue Wege und Mittel, um den Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen und mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen. Die Bildungssprecherin der SPÖ schlägt in diesem Sinn ein umfangreiches Maßnahmenpaket vor nach dem Motto "Unterstützung für alle, die sie brauchen". Zentrale Punkte ihres Forderungskatalogs (1074/A(E)) sind in Kleingruppen organisierte Fördereinheiten in jedem Hauptgegenstand, zusätzliche 100 SchulpsychologInnen und SchulsozialarbeiterInnen sowie faire Bedingungen für Abschlussprüfungen, die das besondere Schuljahr berücksichtigen. Darüber hinaus sollten nach den Intentionen Hammerschmids die Mittel für den Ausbau von ganztägigen Schulformen erhöht werden, sodass alle 6- bis 14-Jährigen die Möglichkeit haben, in ihrem Bezirk eine Ganztagsschule zu besuchen. 

SPÖ verlangt Corona-Maßnahmenpaket für die Sicherheit an Schulen und Kindergärten

Damit Schülerinnen und Schüler nach dem 7. Dezember nicht nochmals ins Distance-Learning geschickt werden müssen, bedürfe es vielfältiger Maßnahmen, die einen sicheren Schulbesuch ermöglichen, gibt Sonja Hammerschmid (SPÖ) zu bedenken. Die Bildungssprecherin der SPÖ fordert in einem Entschließungsantrag (1075/A(E)) eine flächendeckende Teststrategie für PädagogInnen, die Ausstattung aller PädagogInnen mit FFP2-Masken und die Installation von Luftfiltern und Messgeräten in Unterrichtsräumen, die nicht gut gelüftet werden können. Darüber hinaus sollte ein Konzept zur Ausdünnung der SchülerInnenzahlen in Gängen, Klassen und Transportmitteln erstellt werden. Analoge Regelungen schlägt Hammerschmid jeweils auch für die Kindergärten vor.

SPÖ will faire Laptops für die Schulen

Petra Bayr (SPÖ) reagiert auf die Ankündigung von Bildungsminister Faßmann, SchülerInnen der 5. und 6. Schulstufe mit neuen Laptops und Tablets auszustatten, und macht in diesem Zusammenhang auf ökologische Probleme bei der Produktion und Entsorgung der Geräte aufmerksam. Statt neue Laptops anzuschaffen, sollten die Schulen wiederaufbereitete Geräte beschaffen, lautet ihr Vorschlag (1076/A(E)). Wichtig sind für Bayr auch eine für fünf Jahre vertraglich zugesicherte Reparierbarkeit und ein fachgerechtes Recycling.

FPÖ drängt auf Kolleg für Elementarpädagogik in Mureck

Druck für die Errichtung eines dreijährigen Kollegs für Elementarpädagogik in Mureck kommt von der FPÖ. Hermann Brückl fordert zu diesem Zweck in einem Entschließungsantrag (1085/A(E)) den Bildungsminister auf, dafür zu sorgen, dass bis zum Herbst 2021 die Ausbildungslücke im Bereich Elementarpädagogik in der Region Südoststeiermark geschlossen wird.

FPÖ fordert Budgetmittel zur Abfederung der Folgeschäden von Schul-Lockdowns

Mit Nachdruck deponiert Hermann Brückl (FPÖ) die Kritik seiner Fraktion an den Schulschließungen im Rahmen des Lockdowns und warnt vor negativen Auswirkungen auf Schülerinnen und Schüler. Er fordert nun in einem Entschließungsantrag (1095/A(E)) Bildungsminister Faßmann auf, ausreichende Budgetmittel für "Schulschließungs- und Lockdown-Verlierer" zur Verfügung zu stellen, um damit die Folgeschäden möglichst gering zu halten.

FPÖ für Sommerschule

Als Reaktion auf das Distance-Learning im Rahmen des zweiten Lockdowns greift die FPÖ den Vorschlag der Sommerschule auf und drängt auf ein Konzept, um allen Schülerinnen und Schülern bis zur 8. Schulstufe Unterricht in den Sommermonaten ab 2021 zu ermöglichen. Ein Entschließungsantrag (1115/A(E)) von Hermann Brückl nennt dabei als Eckpunkte ein über die Deutschförderung hinausgehendes breites Angebot, die Kostenfreiheit für Schülerinnen und Schüler, die Sicherstellung von ausreichendem Lehrpersonal sowie die Bezahlung von eingesetzten LehramtsstudentInnen zumindest in gleicher Höhe wie außerordentliche Zivildiener. (Schluss) hof