Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 158

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Fünftens: Gutachten bezüglich der Hausberufungen an Universitäten. – Hier ist im Anhang an den Bericht ein durchaus brauchbares Papier enthalten, wie solche Hausberufungen zu vermeiden oder durchzuführen sind.

Und schließlich sechstens: die Veranlassung universitätsübergreifender Evaluierungsmaßnahmen. – Zu diesem Punkt steht im Bericht: "Vor einer Evaluierung müssen die Ziele klar formuliert und allen Betroffenen bekanntgegeben werden."

Die wirklich sehr schmale Gegenüberstellung der Aufgaben und der Berichte im Tätigkeitsbericht weist dem Universitätskuratorium einfach noch fehlende Möglichkeiten in jeder Hinsicht nach. Wir hoffen und wünschen, verehrter Herr Bundesminister, daß der nächste Bericht dieses Kuratoriums umfangreicher ist und dem Gesetz entspricht. – Ich danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Graf: Der Herr Minister hat genickt!)

19.24

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Frischenschlager. – Bitte, Herr Abgeordneter.

19.24

Abgeordneter Dr. Friedhelm Frischenschlager (Liberales Forum): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Wenn man als sechster drankommt, hat man den Nachteil, daß vieles schon gesagt ist (Abg. Dr. Stummvoll: Das ist ein Vorteil!) , andererseits kann man sich kurz fassen. (Abg. Mag. Posch: Das hat der Grollitsch auch gesagt! – Abg. Dr. Antoni: Das sagen alle!) Ja, richtig! Ich werde mich kurz fassen.

Herr Bundesminister! Zunächst zum Universitätenkuratorium und seinem Bericht. Kollege Grollitsch hat bei seinen Schlußworten auf den geringen Umfang des Berichtes hingewiesen. Das ist sicherlich damit zu erklären, daß die Tätigkeit zwar relativ dicht war, was die Plenumssitzungen betrifft, aber eben offensichtlich noch nicht viel dabei herausgekommen ist. Dazu läßt sich wenig sagen. Das, was drinnen steht, ist ja soweit zu akzeptieren, und daher werden wir dem auch zustimmen.

Zum Fachhochschulrat und seinem Bericht. – Herr Bundesminister! Ich erachte diesen Bericht als sehr aussagekräftig, vor allem deshalb, weil er nicht damit spart, aufzuzeigen, daß es im Hinblick auf unsere Fachhochschulen tatsächlich noch einer Reihe von politischen Rahmenbedingungen bedarf. Insbesondere wird ausdrücklich ein Fachholschulentwicklungsplan, der für die weitere Einrichtung von Fachhochschulen wegweisend sein könnte, urgiert, und ich hielte es für wichtig, Herr Bundesminister, daß die politischen Entscheidungen gefällt werden, und zwar insbesondere auch im Hinblick auf jene Bereiche, die außerhalb der technischen Bildungsbereiche anzusprechen sind. Es ist ja ausdrücklich davon die Rede, daß medizinische, auch pflegerische Berufe, daß soziale und auch pädagogische Berufe und die entsprechenden Berufsfelder geklärt werden sollten, um weitere Fachhochschulen in diesen Bereichen tatsächlich installieren zu können.

Kollegin Brinek hat darauf hingewiesen, daß die Fachhochschule – entgegen der Absicht oder Ankündigung in der Regierungserklärung – einen leider für den weiblichen Bevölkerungsteil nicht voll erschlossenen Bildungsbereich darstellt. Wenn man sich die Zahlen im Bericht ansieht und feststellt, daß mit Stichtag 15. November vergangenen Jahres zwar fast 1 400 männliche Studierende die Fachhochschulen bevölkern, aber lediglich 385 weibliche, dann ist eine Absicht, die sicherlich sinnvollerweise in der Regierungserklärung angekündigt ist, nämlich daß die Fachhochschulen insbesondere für den weiblichen Bevölkerungsteil ein Bildungsangebot und eine Berufsperspektive darstellen sollen, nicht erfüllt worden, und das ist sicherlich zu beklagen.

Insgesamt, Herr Bundesminister, würde ich sagen, daß es notwendig ist – und wir werden in diesem Punkt nicht lockerlassen –, seitens Ihres Ressorts – aber da ist ja auch das Parlament miteingeladen –, einen Fachhochschulentwicklungsplan zu erarbeiten und jene Bereiche festzulegen, wo künftig Fachhochschulen sinnvollerweise ausgebaut werden können. Darauf sollte das Ressort größten Wert legen.


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