Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 13. Sitzung / Seite 77

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Ihre visionslose Politik führt daher dazu, dass wir mit Ende des Jahres 1999 – damit komme ich zu meinem letzten Punkt – eine Ausstiegswelle im Biologischen Landbau in Österreich verzeichnen mußten. Über diesen Ausstieg von mehr als 1 000 Biobetrieben – das sind 5 Prozent – haben wir im Ausschuss bereits diskutiert. Herr Bundesminister! Sie geben 4,3 Millionen Schilling für die Forschung aus, und 8 bis 10 Millionen Schilling werden von der Agrarmarkt Austria für die Werbung für den Biologischen Landbau ausgegeben. Das sind lächerliche Beträge angesichts der Tatsache, dass Sie allein für den Forschungsauftrag für die Gen-Marille bereit waren, 23 Millionen Schilling zur Verfügung zu stellen. (Bundesminister Mag. Molterer: Das ist falsch!)  – Die Zahlen, die ich hier nenne, stammen aus der Beantwortung einer von mir gestellten parlamentarischen Anfrage.

Das ist angesichts der europäischen Dimension – damit komme ich zur europäischen Situation im Biolandbau – für das Image der österreichischen Landwirtschaft im Ausland lächerlich und höchst gefährlich. Zudem versuchen Sie aber auch, die Lage zu beschönigen – geschehen am 21. Februar. Das ist in einer Pressemitteilung im "Agrar-Europe" nachzulesen, in der Sie behaupten, dass die Zahl der Öko-Betriebe in Österreich nur langsamer steigt. – Herr Bundesminister! Das stimmt doch nicht. Was soll das? Ist das nicht bedenklich?

Oder: Ihr Pressesprecher stellt in den "Salzburger Nachrichten" vom 28. Februar 2000 die Behauptung auf, dass Österreich in der Vermarktung von Bioprodukten dem Ausland noch Lichtjahre voraus sei. – Das ist einfach unkorrekt und zeugt von einer völligen Unkenntnis des europäischen Biomarktes, Herr Bundesminister! Denn das führende Land in dieser Hinsicht ist Dänemark mit einem jährlichen Marktzuwachs von 30 bis 40 Prozent. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

In ganz Europa ist ein Trend zum Biologischen Landbau derzeit im Gange. Die Zuwachsraten betragen zwischen 40 und 400 Prozent. Österreich ist in den letzten drei Jahren vom ersten auf den dritten Platz abgeglitten. Wir sind jetzt an dritter Stelle, hinter Italien und Deutschland. Daher fordern wir dringend ein Aktionsprogramm für den Biologischen Landbau. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Schwarzenberger: Man muss gerechterweise die Prozente der Bauern in Italien und Deutschland ...!)

Setzen Sie endlich konkrete Taten, Herr Minister! Legen Sie einen Modulationsvorschlag betreffend die soziale Ausgewogenheit vor! Bitte ziehen Sie die Konsequenzen aus diesem Grünen Bericht! Handeln Sie, bevor es zu spät ist und Österreichs Bio-Image im Ausland endgültig den Bach hinunterschwimmt! (Beifall bei den Grünen.)

13.36

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Anna Elisabeth Aumayr. – Bitte.

13.36

Abgeordnete Anna Elisabeth Aumayr (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Auch dieser Grüne Bericht aus dem Jahre 1998 weist leider Gottes wieder, wie alle anderen Grünen Berichte zuvor, dramatische Einkommenseinbußen für die Landwirtschaft aus.

Man muss sich vorstellen, die Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft ... (Abg. Schwemlein: Sie müssen eine Regierungsrede halten, nicht eine Oppositionsrede! Das ist die falsche Rede!) – Herr Kollege Schwemlein! Ich würde Ihnen Folgendes empfehlen: Entwickeln Sie Ihre Aktivitäten, die Sie hier im Hohen Haus ständig an den Tag legen, einmal in Ihrem Wahlkreis! Ich war nämlich vor kurzem dort, dort kennt man Sie nicht, und dementsprechend sind auch Ihre Wahlergebnisse. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Die Einkünfte der Land- und Forstwirtschaft im Jahre 1998 betrugen im Bundesmittel je Betrieb – jetzt hören Sie einmal zu, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ! – pro Jahr durchschnittlich 264 990 S. (Zwischenruf des Abg. Brix. ) Das bedeutet gegenüber dem Jahre 1997 einen Rückgang von minus 6,8 Prozent. 264 990 S Einkommen pro Betrieb und Jahr. – Das wollte ich Ihnen, Herr Kollege Schwemlein, nur zu Ihrem derzeitigen Lieblingsthema,


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