Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 13. Sitzung / Seite 151

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Alle haben mitzuhelfen, dass dieser Schatz Trinkwasser in Österreich gesichert werden kann. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Es ist anzuerkennen, dass die Gemeinden, der Bund, die Bundesländer, die Industrie und die Haushalte mit hohem finanziellen Aufwand sehr viel dazu beigetragen haben. Es sollte aber auch anerkannt werden – es sollte nicht immer nur mit dem Finger auf die Landwirtschaft gezeigt werden –, dass in der Landwirtschaft eine sinnvolle Bodenbewirtschaftung und die Erhaltung eines gesunden Waldes ganz wichtig sind und Wasserschutz nur im Einvernehmen mit einer vernünftigen bäuerlichen Bewirtschaftung stattfinden kann! (Beifall bei der ÖVP.)

In Oberösterreich gibt es ein Pilotprojekt zur Nitratreduzierung: standortgerechte und dem Pflanzenbedarf angepasste Düngung, Erhaltung des vorhandenen Grünlandes, Vermeidung von Schwarzbrachen, Erhaltung von Nährstoffreserven des Bodens durch Untersaaten, schlagbezogene Aufzeichnungen, Vergrößerung der bodennahen Gülleausbringung, Vergrößerung der Lagerkapazitäten für Wirtschaftsdüngung. – Meine Damen und Herren! Diese Maßnahmen stehen unter dem Gesichtspunkt: Auch etwas unterlassen heißt etwas unternehmen.

Meine Damen und Herren! Notwendig wäre aber auch die Veränderungsbereitschaft manch anderer Bereiche. Ich lese, dass auch der Flughafen in Oberösterreich düngt, nämlich in gewaltigen Mengen harnstoffhältige Auftaumittel im Winter, um die Rollpisten freizubekommen – und das in einem Ausmaß, das das Vier- bis Fünffache jeder intensiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung ausmacht, noch dazu ohne Bewilligung. Das spielt offensichtlich keine Rolle.

Meine Damen und Herren! Was ist mit jenen Gebieten, in denen auch der Verkehr entsprechend beiträgt? – Es gibt Gebiete, in denen noch nie eine Bewirtschaftung durch einen Bauern gegeben war und trotzdem Nitratbelastungen in x-facher Höhe auftreten.

Meine Damen und Herren! Wir sollten nicht immer nur auf eine Seite zeigen, wenn alle Verantwortung tragen. Für sauberes Wasser, für Trinkwasser in dieser Qualität haben wir alle zu sorgen! Wasserschutz haben nicht nur die Bauern zu leisten, sondern haben auch andere Bereiche zu leisten. Man sollte einmal nachfragen, wie viel Pflanzenschutz – oder sollte ich sagen: Pestizide? – entlang von Bahndämmen und anderen Bereichen ausgebracht werden. Auch da wäre es angebracht, Enthaltsamkeit zu üben. (Beifall bei der ÖVP.)

18.20

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächste zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Dr. Lichtenberger. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

18.20

Abgeordnete Dr. Evelin Lichtenberger (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Vor allem, sehr geehrter Herr Vorredner! Sie haben zu Recht die neben der landwirtschaftlichen Übernutzung zusätzlichen Verschmutzungsquellen für Grundwässer, zum Beispiel die Verkehrsbelastung, angezogen. Das motiviert mich, noch einmal und wieder einmal darum zu ersuchen, dass Anträge, die sich auf die Reduzierung von Verkehrsbelastungen richten – auch, wenn Sie von den Grünen kommen sollten! –, mit zu unterstützen. (Abg. Auer: Wenn sie gut sind, werden wir das machen!)

So könnten Sie zum Beispiel mit unterstützen, die Schadstoffauswirkungen aus Emissionsquellen außerhalb der Landwirtschaft zu reduzieren. Das wäre durchaus eine Basis, auf eine sachliche Zusammenarbeit bei bestimmten Themen zu kommen. Wenn allerdings immer jeder Antrag der Grünen, nur weil der Name eines Grünen draufsteht, abgelehnt werden muss, wird es halt relativ schwierig werden. (Abg. Auer: Nicht alles, wo grün draufsteht, ist grün! – Abg. Schwarzenberger: Außen grün, innen rot!)

Nun aber zu einigen Teilbereichen aus dem vorliegenden Bericht, der zwar in weiten Bereichen sehr interessant abgefasst ist, aber, wie Kollege Pirklhuber schon gesagt hat, kleine oder auch gravierende Inkonsistenzen beinhaltet.


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