Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 13. Sitzung / Seite 171

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Nachdruck vertreten. Die Aufgabe ist nicht leicht. Manche trauen uns deren Bewältigung nicht zu. In Anbetracht dessen werden wir uns umso mehr bemühen, dieser Aufgabe nachzukommen und alles Mögliche zu tun. Nach vier Jahren werden wir danach bewertet, was wir erreicht haben – und nicht, wogegen wir sind. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Im Zusammenhang mit der Situation im ländlichen Raum gibt es auch viele unbeeinflussbare Faktoren. Das muss man hier klarstellen. Die Entwicklung des ländlichen Raumes ist sensibel und nachhaltig. Die Landwirtschaft steht unter Produktions- und Preisdruck. Wir unterliegen dem Weltmarkt. Wir haben aber tolle Chancen im ländlichen Dienstleistungsmarkt. Der Strukturwandel geht auch an uns nicht vorbei, er betrifft alle Berufsgruppen. Globalisierung, Rationalisierung und Liberalisierung machen Druck auf die Arbeitswelt, trotzdem müssen wir uns dem stellen: Wir müssen unterschiedliche Umweltstandards angleichen beziehungsweise ausgleichen. Wir müssen im ländlichen Raum zu gleichen Bedingungen produzieren und arbeiten. Auch die Abwanderung in die Stadt macht uns da und dort zu schaffen. Darum müssen wir den ländlichen Raum und die Dörfer attraktiv gestalten. Diese Pflicht werden wir erfüllen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Förderung im ländlichen Raum bedeutet meiner Überzeugung nach, Starthilfe zu geben, anzukurbeln, weiterzuentwickeln. Es ist aber ganz klar, dass Eigenverantwortung und Selbständigkeit immer unser Prinzip waren und auch sind. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Wir werden den Wettbewerb durch Initiativen im Verarbeitungs- und Vermarktungssektor steuern müssen. Wir brauchen neue Beschäftigungsfelder: Zum Beispiel bieten sich Biomasse und der steigende Freizeitmarkt sowie auch Tätigkeiten im Bereich der Wellness und Gesundheitsvorsorge an. – Das sind neue Betätigungsfelder, und auch die Bauern können moderner werden und werden sich damit beschäftigen.

Ländliche Entwicklung bedeutet, die Landwirtschaft zu erhalten und zu fördern. Wir müssen die Bauern produzieren lassen, denn das ist die günstigste Form, die Landwirtschaft in Österreich und den ländlichen Raum aufrechtzuerhalten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Der Sockelbeitrag wird auch die kleineren Betriebe schützen und Arbeitsplätze absichern. Das 40-Milliarden-Schilling-Paket muss trotz der schwierigen budgetären Lage umgesetzt werden. Dann können wir, wie ich meine, unsere Ziele erreichen. Österreich – das muss ich behaupten – liegt zum Glück bei der Trefferquote der bisher getätigten EU-Projekte relativ hoch beziehungsweise sehr hoch gegenüber anderen Ländern in Europa! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Mit dem Finanzausgleich müssen unsere Gemeinden gestärkt werden, denn unsere Gemeinden werden auch in Zukunft große Aufgaben zu erfüllen haben. Ich persönlich bin glücklich darüber, dass Landwirtschaftsminister Molterer zukünftig als Motor für Landwirtschaft und Umwelt tätig sein wird. Wir werden ihn unterstützen. Die ländliche Entwicklung und der ländliche Raum werden in dieser Legislaturperiode einen Förderer und Forcierer haben. Ich lade alle ein, dabei mitzuarbeiten! Wir werden unseren Beitrag dazu leisten! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Khol: Gut gemacht!)

19.47

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Anna Huber. – Bitte.

19.47

Abgeordnete Anna Huber (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Es geht um die Entwicklung des ländlichen Raumes. – Ich denke mir: Der ländliche Raum ist nicht nur eine erhaltenswerte Natur- und Kulturlandschaft, sondern er ist auch Lebens- und Arbeitsraum für Menschen und Produktionsraum für Nahrungsmittel.


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