Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 115. Sitzung / Seite 167

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Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Abgeordneter Gahr. Seine Wunschredezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


16.37.50

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Präsident des Rechnungshofes! Sehr geehrte Herren Bundesminister! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Ich glaube, abenteuerlich und verantwortungslos ist die Rede des Abgeordneten Kräuter. (Abg. Dr. Wittmann: Aber das, was der Bundes­kanzler sagt, ...! – Abg. Gaál: ... verantwortungslos! Benehmen Sie sich!) Und verant­wortungslos ist insgesamt, dass die Opposition beim letzten Rechnungshofausschuss ohne ersichtliche Gründe, ohne Grund ausgezogen ist. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sie haben es versäumt, dass drei Bundesminister achteinhalb Stunden für Beratungen und Diskussionen zur Verfügung gestanden sind. Und das ist verantwortungslos, dass Sie sich dieser Diskussion nicht gestellt haben, meine Damen und Herren! (Abg. Dr. Wittmann: Das ist ein Unsinn!) Die Opposition hat damit ihre parlamentarischen Kontrollrechte nicht wahrgenommen. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten bei jenen, die bei dieser Ausschusssitzung dabei waren: Einerseits war es so, dass wohl einige dem Auftrag des Kollegen Pilz gefolgt sind und sich verleiten haben lassen, auszuziehen. Andererseits ist die – aus meiner Sicht ärgere – Wahrheit die, dass sie einen Grund gesucht haben, um auszuziehen. (Abg. Gaál: Unsinn!) Und ich glaube, das disqualifi­ziert sich von selbst! Wer nicht teilnimmt, darf nicht kritisieren!

Der Rechnungshof hat geprüft. Bitte nehmen Sie das zur Kenntnis! (Beifall bei Abge­ordneten der ÖVP.)

Rot und Grün haben auch in diesem Ausschuss wieder bewiesen, dass sie mit ihren unsachlichen Angriffen, Spekulationen, Verdächtigungen und ihrem Stil eigentlich den Rechnungshof in Frage stellen. (Abg. Gaál: Nein, der Rechnungshof ...!) Und ich glaube, darüber sollte man auch einmal nachdenken, wo wir hier überhaupt stehen. (Abg. Dr. Wittmann: Der Vorgang! Der Vorgang – und nicht der Rechnungshof!)

Den Rechnungshof in Frage zu stellen, ... (Abg. Dr. Wittmann: Der Vorgang!) – Kol­lege Wittmann, Sie waren nicht dabei. Sie können auch da nicht mitkritisieren. (Abg. Dr. Wittmann: Das, was der Bundeskanzler gesagt hat, war Unsinn!) Der Rechnungs­hofausschuss handelt nach dem Bundes-Verfassungsgesetz, nach dem Rechnungs­hofgesetz und nach der Geschäftsordnung. Und, Kollege Kräuter, das ist kein Unter­suchungsausschuss!

Wir haben mit dieser Eurofighter-Beschaffung Sicherheit für 30 bis 40 Jahre im Luft­raum. Wir erfüllen die Anforderungen der Gegenwart und der Zukunft. Und wir haben im Auswahlverfahren klar festgestellt – und das hat der Rechnungshof ausdrücklich erwähnt –, dass der Eurofighter klar als Bestbieter hervorgegangen ist. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Thema Gegengeschäfte: Es bringt uns über 15 Jahre Gegengeschäfte im Volumen von 4 Milliarden €. Im Jahr 2004 sind welche in der Größenordnung von 330 Millionen ein­gereicht und dem Prüfverfahren unterzogen worden. 104 österreichische Firmen haben bisher schon davon profitiert. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheit­lichen.)

Österreich hat insgesamt gut verhandelt: Wir haben insgesamt gesehen bei den Ge­gengeschäften mehr Volumen erreichen können als andere Länder. (Abg. Mag. Gaß­ner: Nennen Sie mir ein Gegengeschäft!) Österreich ist überhaupt erst deshalb, weil wir ein Hochtechnologieland sind, in der Lage, an diesen Kompensationsgeschäften


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