dort gibt. Wo sollen diese Leute, die Sie an den Pädagogischen Hochschulen ausbilden werden, einen Job bekommen? Das würde mich wirklich interessieren. (Zwischenruf des Abg. Amon.) – Kollege Amon, das ist nicht der Punkt!
Wenn man einen dramatischen Schülerrückgang von
20 Prozent hat, dann muss man sich anschauen, wie man das System verändern
kann, dass das zu gewährleisten ist. Da muss man eben schauen. Dann haben Sie
den Mut und sagen Sie, wir brauchen in den nächsten zehn Jahren keine
Pflichtschullehrerausbildung! Um das geht es de facto. Ich möchte nicht
wissentlich Jugendliche, junge Erwachsene in eine Ausbildung schicken, wo sie
de facto keine Möglichkeit haben, mit dem, was sie dort gelernt haben, eine
Berufsperspektive zu haben. Aber genau das machen Sie mit diesem Gesetz. (Beifall
bei den Grünen.)
14.57
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Rossmann. 2 Minuten Redezeit; somit geht es sich bis 15 Uhr gut aus. – Bitte.
14.57
Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Kollege Brosz, ich glaube, Sie haben sich jetzt entweder selbst widersprochen oder es ist das nicht ganz klar rübergekommen. Ich glaube, wir sind uns einig, dass die bestmögliche Lehrerausbildung gewährleistet sein muss. Und die pädagogisch-didaktische Ausbildung ist einfach an den Pädagogischen Hochschulen von anderer Qualität als an den Universitäten.
Jetzt kann man sagen, man macht die gesamte Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen oder an den Universitäten. Die Universitäten haben wir in die Autonomie entlassen. Sie haben keinerlei Möglichkeit mehr, dort in irgendeiner Form einzugreifen und zu sagen: mehr didaktische, bessere Ausbildung, mehr pädagogische Ausbildung.
Genau vor dieser Frage und diesem Dilemma sind auch wir gestanden, muss ich sagen. Wir sind mit einem Gesetz aus dem Jahr 1999 konfrontiert, dem Akademiestudiengesetz, das wir in dieser Form nie wollten. Wir nehmen zur Kenntnis, das hat die alte große Koalition Rot-Schwarz 1999 beschlossen, und wir haben jetzt die Weiterentwicklung mit zu gestalten. Und das Bestmögliche daraus zu machen heißt, dass wir jetzt die Pädagogischen Hochschulen, so wie sie sind, beschließen, aber durchaus mit diesem Zusatz, dass die Pädagogischen Hochschulen den Auftrag haben – um das noch zu betonen, gibt es zusätzlich zum Gesetz die Ausschussfeststellung –, dass es eine enge Kooperation mit den Universitäten geben muss. Das ist ein erster Schritt, eine erste Entwicklung, ein erster Entwicklungsschritt, wie ich meine.
Ich stimme auch vollkommen mit Ihnen überein, wenn Sie sagen, die Kindergartenpädagogik muss irgendwann eingegliedert werden. Auch das muss möglich sein. Aber es kann nicht alles auf einmal gehen, und ich glaube, dass man damit weder der Pädagogik noch der Lehrerausbildung noch den Lehrern selbst einen guten Dienst erweist. Man darf ja nicht vergessen, es ist mit der Zusammenlegung auch ein Abbau oder eine Umschichtung von Dienststellen verbunden.
Das heißt, es ist ein erster Schritt, zu dem wir uns
bekennen, aber es müssen weitere Entwicklungsschritte folgen, um auch für die
AHS-Lehrer die bestmögliche Ausbildung im pädagogischen Bereich zu ermöglichen.
(Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
15.00
Präsident Dr. Andreas Khol (den Vorsitz übernehmend): Ich unterbreche nunmehr die Verhandlungen über die Punkte 15 bis 16 der Tagesordnung.