Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 173

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Kurzer Rede langer Sinn: Es wäre zweckdienlich, das Wahlalter zu senken. Es wäre auch zweck­mäßig, den Stichtag anzupassen, und es wäre durchaus auch eine gerechte Vorgangs­weise, den Ausländern das aktive und passive Wahlrecht in den Interessenvereinigungen zuzu­gestehen. (Beifall bei der SPÖ.)

19.39


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Baumgartner-Gabitzer. – Bitte.

19.39


Abgeordnete Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer (ÖVP): Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Wie Herr Kollege Wittmann ausgeführt hat, liegen zwei Anträge der SPÖ vor. Der eine betrifft die Zusammenführung des Wahlalters mit dem Stichtag, wer also das 18. Lebensjahr vollendet hat, soll auch mit 18 wählen können (95/A), und der zweite betrifft die Senkung des Wahlalters. Mit dem ersten Antrag wird sich meine Kollegin Silvia Fuhrmann beschäftigen. Ich denke, es ist gut, wenn sie das hier als jüngste Abgeordnete aus ihrer Sicht tun kann.

Zum zweiten Antrag möchte ich sagen, dass der meiner Meinung nach ein wenig dem ersten Antrag widerspricht: Auf der einen Seite wollen Sie für das 18. Lebensjahr den Stichtag und den Wahltag synchronisieren, und auf der anderen Seite wollen Sie die Senkung des Wahlalters auf 16. – Mir ist nicht ganz klar, was Sie wirklich wollen.

Beim ersten Antrag sind wir etwas milder, beim zweiten Antrag, der Senkung des Wahlalters, sehen wir das anders. Zweifellos wird sich der Ausschuss damit befassen. (Zwischenruf des Abg. Brosz.) – Herr Kollege Brosz, ich habe mir gedacht, Sie möchten keine Zwischenrufe, denn Sie haben das gerade bei meiner Kollegin Brinek gegeißelt. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Zweifellos wird sich der Ausschuss mit dem Pro und Kontra der Frage der Senkung des Wahlalters intensiv beschäftigen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass wir in der vergangenen Gesetzgebungsperiode – es ist ja kein neuer Antrag – dagegen waren und auch jetzt auf Bundesebene dagegen sind, und es geht um die Bundesebene, denn darauf bezieht sich der Antrag.

Ich habe auch nachgegraben und nirgends ein Land gefunden, weder in Europa noch im außereuropäischen Raum, das bei Bundeswahlen ein Wahlalter unter 18 hätte. Österreich wäre da also der absolut erste Staat, der in dieser Frage vorprescht, wofür ich jedoch keinerlei Notwendigkeit sehe. (Abg. Mag. Wurm: Wir könnten auch einmal Vorreiter sein!)

Herr Kollege Wittmann, ganz im Gegensatz dazu sehe ich die Notwendigkeit sehr wohl als gegeben an – und ich erwarte und erhoffe konstruktive Gespräche dazu –, endlich all den­jenigen die Wahlmöglichkeit zuzugestehen, die laut Gesetz derzeit schon das Wahlrecht haben, und zwar durch die Briefwahl. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Murauer: Bravo!)

Das ist etwas, was wir schon lange fordern, was überfällig ist und wozu ich Sie sehr herzlich einlade. Ohne auf Ausweitungen abzuzielen, wäre das mit ganz einfachen Maßnahmen zu ermöglichen. (Abg. Brosz: Was ist das Schlechte an Ausweitungen?)

In diesem Punkt, Herr Kollege Wittmann, sind wir europäisch gesehen Steinzeit. Bei der Mehr­heit der europäischen Länder gibt es bereits die Möglichkeit zur Briefwahl, und es kommt auch den modernen Menschen, der Globalisierung, dem Reisebedürfnis der Leute wesentlich mehr entgegen, dass sie am Wahltag ganz einfach in Form der Briefwahl von ihrer Wahlmöglichkeit Gebrauch machen können. Ich empfehle Ihnen und appelliere an Sie, uns bei der Einführung der Briefwahl zu unterstützen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

19.42


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Krainer. – Bitte.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite