Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 25. Sitzung / Seite 119

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15.52

Abgeordnete Notburga Schiefermair (ÖVP): Werter Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sich auf dem auszuruhen, was man vor langer Zeit gelernt hat, das reicht heute nicht mehr. Eine Million Oberösterreicher – Oberösterreich ist mein Heimatland – haben im vergangenen Jahr eine Gelegenheit zur Fortbildung genutzt. Sie zeigen Bereitschaft zu lebenslangem Lernen.

Das Bildungsspektrum reicht von allgemein bildenden Angeboten, der Nachholung von Bil­dungsabschlüssen im zweiten Bildungsweg, berufsbildenden Angeboten bis zu Managementkursen und Lehrgängen zur Persönlichkeitsbildung.

In einer Umfrage des Fessel-Instituts, in der man wissen wollte, wie die Weiterbil­dungs­aktivitäten in den letzten drei Jahren bei den unter 50-Jährigen ausgesehen ha­ben, wurde festgestellt, dass 48 Prozent „aktiv“ und „häufig aktiv“ Weiterbildungskurse besuchen.

Für die Jahre 2003 und 2004 stehen für die Erwachsenenbildung durch Umschich­tun­gen zusätzliche Mittel des Europäischen Sozialfonds zur Verfügung. Dadurch werden die Einrichtungen der Erwachsenenbildung, die Möglichkeit zur Teilnahme an Projek­ten im Rahmen von EU-Programmen verstärkt genutzt. Auf Grund dieser Maßnahme haben die Kürzungen im Bereich der nationalen Förderungsmittel keine konkreten Aus­wirkungen auf die Bildungsarbeit in der Erwachsenenbildung. Insgesamt werden näm­lich in diesem Bildungsbereich 179,5 Millionen € ausgegeben.

Ich bin selbst Trainerin in der Erwachsenenbildung für den ländlichen Raum. Dieser Kurs heißt „BFU“, „Bäuerliches Familienunternehmen“. Dort holen sich Menschen in ver­schiedenen Modulen Wissenserweiterung sowohl im fachlichen, also im fachspezifi­schen Bereich als auch im Bereich der persönlichen Weiterbildung. Ich habe dort Menschen begleiten dürfen und konnte erleben, dass sie wirklich bereichert aus diesen Modulen, aus diesen Kursen gegangen sind.

Jetzt noch eine kurze Bemerkung: Ich habe eine Tochter, die 16 Jahre alt ist und eine HBLA in Linz besucht. Sie hat 39 Wochenstunden. Sie hat noch einen Schulweg von zehn Stunden in der Woche und einen durchschnittlichen Zeitbedarf für Hausübungen und Lernen von 12 Stunden. Sie kommt also auf 61 Stunden. Sie ist eigentlich nicht traurig über die Stundenkürzung – aber sie ist traurig über die Art und Weise, wie in der Schule darüber diskutiert wird. (Beifall bei der ÖVP.)

15.54

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Krist. Ge­wünschte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


15.54

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundes­kanzler! Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Öster­reichs Museen verfügen über Kunstwerke von unschätzbarem Wert. Darauf können wir sehr stolz sein. Wir sind aber auch verpflichtet, diese dementsprechend zu schützen.

Aktuelle Berichte des Bundeskriminalamtes bestätigen: Statistisch gesehen wird in Österreich jeden Tag ein Kunstdiebstahl begangen – die privaten mit eingerechnet. Nur 10 bis15 Prozent aller gestohlenen Kunstgegenstände tauchen wieder auf. Im Vorjahr wurden zum Beispiel österreichweit Kulturgüter im Wert von 1,8 Millionen € gestohlen. Die „Saliera“ allein hat dagegen einen Schätzwert von über 50 Millionen €.

Generell muss man aber feststellen – und das stellt das Bundeskriminalamt fest –, dass die Zahl der Fälle von Kunstdiebstahl steigt: Im Jahr 2002 etwa sind 239 Bilder verschwunden – um fast 50 Prozent mehr als 2001! Und es sind zum Beispiel auch 203 Statuen aus Kapellen und Kirchen gestohlen worden.

 


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