Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 28. Sitzung / Seite 27

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Wir kämpfen massiv darum – Hubert Gorbach etwa –, dass wir auf der europäischen Ebene über die transeuropäischen Netze etwa 14 Milliarden € für österreichische Ver­kehrsprojekte nutzbar machen. 20 Prozent – das sind immerhin fast 2,5 Milliarden € – wird die Europäische Union dazu beisteuern.

Also ich glaube, da sind einige ganz konkrete, massive Impulse auf der Schiene. (Bei­fall bei der ÖVP. – Abg. Marizzi: Das sind alles nur Plakate!)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Hagenhofer, bitte.

 


Abgeordnete Marianne Hagenhofer (SPÖ): Herr Bundeskanzler! Sie haben es ja selbst gesagt: Auch uns in Österreich geht es mit der Arbeitslosenrate nicht gut. Wir haben die höchste Arbeitslosenrate seit 1945.

Meine Frage: In einer Situation, in der das Wirtschaftswachstum gleich null ist, ist es notwendig, öffentliche Investitionen als Anreiz zu tätigen. Warum liegt Österreich mit 1,1 Prozent an öffentlichen Investitionen an letzter Stelle innerhalb der Europäischen Union?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel: Darf ich auf einen unverdächtigen Zeugen verweisen: Der Ihnen nahe stehende Generaldirektor der PORR, Pöchhacker, hat gestern in einer Wirtschaftspressekonferenz den Bund mit seinen Investitionen sehr gelobt. Er hat gesagt, die Bauwirtschaft in Österreich ist deswegen relativ gut unter­wegs, weil der Bund in die Infrastruktur enorm investiert. (Abg. Mag. Posch: Das be­antwortet die Frage nicht!)

Und das stimmt: 40 Prozent mehr als in der vergangenen Periode, 1999, für Schiene und Straße. – Das ist unsere Antwort.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir kommen nun zum nächsten Fragenkomplex, zur Anfrage 7/M. Herr Abgeordneter Mag. Kogler stellt die Frage.

 


Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Bundeskanzler! Meine Frage lautet:

7/M

„Wieso kostet den Steuerzahler und die Steuerzahlerin die Anschaffung der Eurofighter rund 2 Milliarden €, obwohl Sie, Herr Bundeskanzler, die Gründung einer Wirtschafts­plattform zur teilweisen oder vollständigen Finanzierung des Abfangjägerankaufes an­gekündigt haben?“

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel: Mit den Gegengeschäften, Herr Abgeordne­ter, von 4 Milliarden € werden wir mit Sicherheit den überwiegenden Teil des Kauf­preises, ich würde einmal sagen: zwischen 60 und 65 Prozent, hereinbekommen, denn bei einer Abgabenquote von nicht ganz 45 Prozent – vorsichtig gerechnet – bekommen Sie mit 200 Prozent Gegengeschäft das herein. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Mag. Kogler, bitte.

 


Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Bundeskanzler! Wie erklären Sie sich dann, dass eine Großzahl der Firmen, die öffentlich als Gegengeschäftspartner genannt wurden, bestreiten, in kolportierter Höhe Gegengeschäfte abzuschließen beziehungsweise überhaupt in einen Gegengeschäftsplan eingebunden zu sein. – Und in diesem Zusammenhang das Zitat des EADS-Chefmanagers, Division Eurofighter, Herrn Aloysius Rauen, es würde nirgends so viel gelogen wie bei Grabreden und bei Gegengeschäften. (Heiterkeit bei den Grünen.)

 


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