Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 65

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gen. – Danke schön. (Lebhafter lang anhaltender Beifall bei der SPÖ. – Der Redner überreicht Bundesminister Mag. Haupt den erwähnten Gesetzentwurf.)

11.36

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Molterer. Gleiche Redezeit. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


11.36

Abgeordneter Mag. Wilhelm Molterer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Mitglieder der Bundesregierung! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Vor wenigen Tagen habe ich in einer österreichischen Tageszeitung gelesen: Wir sind bereit! Nach dieser Rede weiß ich, wozu: Sie sind bereit zum Nein-Sagen, und Sie sind bereit zur Zukunftsverweigerung! Mehr habe ich aus dieser Rede von Kolle­gem Gusenbauer zur Bereitschaft nicht gehört, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Rufe bei der SPÖ: Zuhören! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Hingegen habe ich aus der Erklärung des Herrn Bundeskanzlers und des Herrn Vize­kanzlers gehört: Jawohl, wir sind bereit für die Zukunft! Wir sind bereit für die Bewälti­gung der Probleme, die es in diesem Lande auch gibt, zu arbeiten! (Abg. Dr. Jarolim: Falsche Rede!) Wir sind bereit, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen! Wir sind bereit, für die Zukunft des Landes zu arbeiten! – Diese Bereitschaft der Bundesregie­rung findet unsere volle Unterstützung, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Diese Bundesregierung, unter der Führung von Bundes­kanzler Wolfgang Schüssel, kann dabei auf eine solide Basis aufbauen – aufbauen auch auf eine erfolgreiche Arbeit der letzten und der ersten 200 Tage dieser Legislatur­periode. Denken Sie beispielsweise an die sehr erfolgreiche Budget- und Konsolidie­rungspolitik in den öffentlichen Haushalten!

Meine Damen und Herren! Heute sind wir in Österreich in der Lage, zu sagen: Wir haben im Jahr 2001 und im Jahr 2002 de facto ein Nulldefizit erreicht, und wir unter­scheiden uns mit dieser Budgetsituation strukturell von der großen Mehrzahl der euro­päischen Länder. (Beifall bei der ÖVP.)

In Deutschland diskutiert der Bundestag, meine Damen und Herren, ein Budgetdefizit von knapp 4 Prozent, und in Frankreich wird ein Defizit von über 4 Prozent diskutiert. Wie lautet die Antwort der Sozialdemokratie? In der letzten Sondersitzung beziehungs­weise in der vorletzten Sondersitzung wurde vorgeschlagen, die Schleusen zu öffnen und die Verschuldung in Österreich zu steigern. Ich habe Ihnen, Herr Kollege Gusen­bauer, damals gesagt, damit werden Sie bei uns auf entschiedenen Widerstand stoßen, denn wer die Schuldenschleuse öffnet, der gefährdet die Zukunft dieses Lan­des, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Frei­heitlichen.)

Sie haben damals mit der Frage der Beschäftigungsentwicklung argumentiert, und jetzt gebe ich Ihnen darauf folgende Antwort: Die Beschäftigungsentwicklung in Deutsch­land sieht folgendermaßen aus: Im Jahr 2002 gab es eine Arbeitslosigkeit von 8,6 Pro­zent, für das Jahr 2003 wurde eine solche von 8,9 Prozent prognostiziert. Das heißt, dort steigen die Schulden und die Arbeitslosigkeit. Diese rot-grüne Politik wird von uns sicher nicht nachgemacht. Ganz im Gegenteil: Wir kämpfen für die Vollbeschäftigung und für die Sanierung der Haushalte! (Beifall bei der ÖVP.)

Ein zweites Beispiel: Alle in Österreich wissen, dass es zur Sicherung der Pensionen notwendig ist, jetzt zu handeln, weil die Fakten dies erfordern. Wir müssen diesen Fakten ins Auge blicken: Die Menschen arbeiten kürzer, sie sind länger in Ausbildung


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