Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 39

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den Studien anbelangt, so sagen mir die Beamten und Beamtinnen meines Hauses, dass die klinischen Studien in der Regel bereits gegendert werden. Ich werde das aber selbstverständlich auch gerne zum Anlass nehmen und nochmals all diese Studien auch gegendert ausweisen lassen. Ich denke, dass das in Hinkunft durchaus ein Anliegen sein soll.

Sie haben Recht, in der Vergangenheit war vor allem das Risiko einer möglichen Schwangerschaft Grund dafür, dass manche Medikamente nicht an Frauen oder in einem geringeren Maße an Frauen, vor allem an gebärfähigen Frauen, ausprobiert wurden. Glaubhaft versichert die Industrie, dass dies der Vergangenheit angehört und dass auch schon in den letzten Jahren Frauen und Männer annähernd zu gleichen Teilen an den Studien beteiligt waren.

Was die Anwendung für Kinder anbelangt, so ist das auch mir ein Anliegen, insbe­sondere weil es für Kinder keinerlei oder viel zu wenig klinische Studien gibt, weil die Fallzahlen zum Teil zu gering sind beziehungsweise weil auch die Anwendungs­beobachtung bei Kindern untersagt war. Ich glaube, wir haben hier mit einer Aus­schuss­feststellung Möglichkeiten geschaffen, dass vor allem im St. Anna Kinderspital bei der Krebsheilbehandlung von Kindern die besten Möglichkeiten für die Behandlung von Kindern mit minimalen Risken ausgelotet werden.

Wir haben darüber hinaus in einem Abänderungsantrag auch noch sichergestellt, dass Lücken in der Kontrolle von Dopingmitteln geschlossen werden. Hier geht es vor allem darum, dass zwar die Arzneimittel, die über die herkömmlichen Wege vertrieben werden, kontrolliert werden können, dass es aber zunehmend Mittel oder Nahrungs­ergänzungsmittel gibt, die in Sportgeschäften oder Fitnessstudios angeboten werden. So haben wir hier sichergestellt, dass auch der zuständige Landeshauptmann diese Kontrollen mit übernehmen kann, da er auch für die Lebensmittelkontrollen in diesem Bereich zuständig ist.

Ich möchte abschließend noch ganz herzlich für die konstruktive Diskussion danken und der Frau Abgeordneten Silhavy sagen, dass die Gesundheitsreform nicht ver­schoben wird und nicht dauernd verschoben wird, sondern Gott sei Dank ganz im Plan ist und sehr intensiv diskutiert wird. Der letzte Gesundheitsdialog findet nächsten Mittwoch im Bundesministerium statt, und wir werden dann in die konkrete Verhand­lungsphase eintreten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

10.33

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Hütl. 4 Minuten Redezeit. – Bitte, Herr Kollege.

 


10.33

Abgeordneter Dipl.-Ing. Günther Hütl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Werte Dolmetscherin! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie! Die Bundesregierung und besonders die Frau Bundesminis­terin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat stehen für den unbeschränkten Zugang zu allen hochwertigen Leistungen unseres Gesundheitswesens, unabhängig vom Einkommen und unabhängig davon, ob jemand acht Jahre oder 80 Jahre alt ist.

Wir sprechen heute über ein Bundesgesetz, mit dem unter anderen das Arzneimittel­gesetz geändert wird. Darüber wurde jedoch schon ausreichend referiert, auch über die Europakonformität. Positiv zu bemerken ist, dass es neue Regelungen gibt, neue Fristen, die die Abläufe einfacher und schneller machen. Zum Beispiel hat das Bun­desministerium für Gesundheit und Frauen die Durchführung der klinischen Prüfung innerhalb von 35 Tagen zu untersagen, wenn der Antrag nicht der Leitlinie der Ethik-


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