Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 58. Sitzung / Seite 38

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hältnis, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.)

Stichwort Energie. – Frau Abgeordnete Lichtenberger, was meinen Sie denn da? Ich habe es schon angezogen: Ich war mit dem Herrn Bundeskanzler einen Tag in Ru­mänien. Eines der wichtigsten Investitionsprojekte der Österreicher ist die Moder­nisie­rung eines großen Donaukraftwerkes. VA-Tech hat dort einen Namen. Dort sind wir jemand; kein Wunder: 60 Prozent unseres Stromes werden aus Wasserkraft herge­stellt, und Sie wissen, dass wir über 70 Prozent unseres Stromes aus alternativen und erneuerbaren Energiequellen, inklusive der Wasserkraft, herstellen. Die Kosten muss man sich anschauen, denn manches ist da ein bisschen zu teuer und aus dem Ruder gelaufen. Aber insgesamt sind wir da auf einem sehr guten Weg. Das ist Know-how, das wir jetzt exportieren können. Damit können wir unseren Nachbarn helfen! Damit können wir helfen, entweder auszusteigen oder gar nicht erst einzusteigen in nukleare und andere nicht nachhaltige Energieerzeugungsformen.

Ein konkreter Punkt in den Gesprächen mit meinem Energieministerkollegen war: Wie fördern wir die Kleinwasserkraft? Ich sage Ihnen, wenn es der OMV gelingt, in Rumänien massiv zu investieren – und wir unterstützen und begrüßen das –, wird das der rumänischen Umwelt auch gut tun, denn das, was über 100 oder 150 Jahre im Boden versickert ist, wird vermutlich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auch wieder aufzubereiten sein. – Altlastensanierung nennt man das, weiß ich noch als Um­weltminister a. D., und mein Kollege Molterer nickt. Ich weiß hier, wovon ich spreche.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Was die Energiewirtschaft angeht, ist zu sagen, wir müssen in diesen Ländern mit Energieverbrauchswachstum rechnen, aber gleichzeitig haben wir dort auch die Chance, durch erhöhte Energieeffizienz den Gesamtverbrauch und den Gesamtverbrauchsanstieg sehr bescheiden zu halten, weil wir eben wissen, dass pro Euro Bruttoinlandsprodukt, pro Wertschöpfungseinheit dort der Energiekonsum ein ungleich höherer ist.

Ich fasse zusammen: Es ist nichts wirklich Konkretes, was Sie uns an Versäumnissen vorwerfen können, weil es auch keine gibt. (Präsident Dr. Khol gibt das Glocken­zeichen.) Wir sind hier ausgezeichnet vorbereitet, die Wirtschaft ist ebenfalls ausge­zeichnet vorbereitet. – Ich wüsste noch viel zu sagen, aber der Herr Präsident meint, ich sollte Schluss machen. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.58

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Einem. 5 Minuten Redezeit. – Sie sind am Wort, Herr Kollege.

 


12.58

Abgeordneter Dr. Caspar Einem (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Darf ich Ihnen vielleicht eines vorneweg sagen: Ich habe den Eindruck, dass Sie heute den Wochentag ver­wechselt haben. Es ist heute nicht Sonntag. Und wir brauchen heute auch keine Sonn­tagsreden zur Erweiterung. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Scheibner: Wir haben aber heute schon eine gehört von dort drüben!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir stimmen mit Ihnen überein, dass der Schritt, den Europa am 1. Mai getan hat, ein großer und ein bedeutsamer Schritt ist. Ich stimme aber nicht mit dem Kollegen Spindelegger überein, dass das Tolle daran ist, wie groß Europa jetzt ist. Das Tolle ist, dass es erstmals auf friedliche Weise ge­lungen ist, die Länder miteinander zu vereinen. Das ist die Sensation. Europa ist ein Friedensprojekt, Europa hat es geschafft, sich auf friedlichem Wege zu vereinigen. Und


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