Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 156

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Zur Pensionsreform: Jeder vernünftige Mensch wird erkennen, dass es sinnvoll ist, wenn die Menschen immer älter werden, dass sie auch länger im Erwerbsleben bleiben sollten. Das ist selbstverständlich! Die Frage ist: Wie erreichen wir das? – Sie haben es vorgezogen, einen Weg ohne arbeitsmarktbegleitende Maßnahmen einzuschlagen, und dagegen haben wir uns ausgesprochen. Hingegen gab es Konsens darüber, dass wir auch Einsparungsmaßnahmen im Pensionsbereich vornehmen müssen. Und das ist eben der Unterschied: Sie setzen in Zukunft darauf, die erste Säule, die öffentliche Pensionsvorsorge, vorsichtshalber zu demolieren, damit alle in die private abgedrängt werden, und diese wird dann, obwohl sie privat heißt, vom Staat gefördert. Das ist ein inhaltlich-ideologischer Unter­schied. Das darf man ruhig einbekennen, denn so ist es eben. (Beifall bei den Grünen.)

Letzter Punkt: die leidigen Abfangjäger: Es geht mir nur darum, aufzuzeigen, dass Sie die mit Abstand teuersten Produkte anschaffen. Der Herr Verteidigungsminister wird Mühe haben, das zu rechtfertigen. Ich habe hier die Akte vor mir liegen. Nichtsdestotrotz ist es, so glaube ich, wichtig, der Öffentlichkeit einmal die Aktenlage zur Kenntnis zu bringen. Ich habe sie hier – das ist mein Job als Rechnungshofausschuss-Vorsitzender, bevor sich wieder jemand aufregt, dass ich hier falsche Akten habe.


Präsident Dr. Andreas Khol: Den Schlusssatz bitte!


Abgeordneter Mag. Werner Kogler (fortsetzend): Sie liegen auch dem Rechnungshof vor. Daraus geht eindeutig hervor, dass diese Abfangjäger die mit Abstand teuersten sind, die man nur kaufen kann. Und alles, was Sie von Gegengeschäften erzählen, wird sich in Luft auflösen, all das ist ein großer Schmäh. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

16.55


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter, der Entschließungsantrag, den Sie heraufge­legt haben, ist nicht eingebracht worden; den wird hoffentlich der nächste Redner einbringen.

Zum Wort gelangt Herr Abgeordneter Dolinschek. – Bitte. (Abg. Scheibner: Er wird ihn, glaube ich, nicht einbringen! – Abg. Parnigoni: Was weiß man!)

16.55


Abgeordneter Sigisbert Dolinschek (Freiheitliche): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundes­kanzler! Herr Vizekanzler! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Sehr geehrte Damen und Herren! Diesen Initiativantrag kann ich nicht einbringen, ich kenne ihn gar nicht; tut mir Leid! Aber ich bin immer bereit, mit anderen Fraktionen, auch wenn sie in Opposition sind, über ver­nünftige Vorschläge zu debattieren und diese auch umzusetzen.

Diese Regierungserklärung, sehr geehrte Damen und Herren, ist gekennzeichnet von Maßnah­men sowohl im Pensionsbereich, um die Pensionen in Österreich zu sichern, als auch im Ge­sundheitsbereich, um die dortigen Strukturen zu verändern und diese zu gewährleisten, als auch im Steuerbereich. Ebenfalls werden Maßnahmen in der Arbeitsmarktpolitik gesetzt, um Dinge abzufedern. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass gerade im steuerrechtlichen Bereich die Entlastung 500 Millionen € für die österreichischen Steuerzahler beträgt. Davon werden vor allem jene, die mit Mindesteinkommen zu kämpfen haben, profitieren. (Beifall bei den Freiheit­lichen.)

Der Mindestlohn in der Höhe von 1 000 € soll umgesetzt werden. (Abg. Öllinger: Das machen Sie ja nicht!) Da muss ich sagen, die Gewerkschaften waren schon lange säumig, und ich habe mir eigentlich erwartet, dass die Gewerkschaften diesen Ball, nämlich die 1 000 € Mindestlohn, aufgreifen werden. (Abg. Mag. Lunacek: Machen Sie es doch!)

Einkommen bis zu 14 500 € pro Jahr sollen steuerfrei gestellt werden. Das ist ebenfalls eine Errungenschaft, die wir jetzt umgesetzt haben. – Die Freiheitlichen haben den Mut gehabt, in diese Regierung zu gehen und Dinge umzusetzen! Sie haben den Mut nicht gehabt. Die Sozial­demokraten waren als Erste eingeladen, die Grünen waren ebenfalls eingeladen, aber euch hat der Mut verlassen.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite