Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 89. Sitzung / Seite 246

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kann, was den Budgetvollzug betrifft (Zwischenruf des Abg. Eder), dann weiß man das in der Bundesrepublik Deutschland. Ich freue mich gar nicht darüber, meine Damen und Herren, dass die Katastrophe perfekt ist, wenn man sich ständig als chronischer Defizitsünder in der EU darstellen lassen muss, während wir, meine Damen und Her­ren, im Gegensatz zu früher heute als durchaus beispielgebend gelten und in der EU auch unsere Erfolge herzeigen können. Da können Sie die Dinge noch so kritisch be­leuchten! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ. – Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.)

Offensichtlich ist es eben schwierig für die Opposition, auch gewisse Erfolge anzuer­kennen. Freuen Sie sich, dass die heurigen Budgetzahlen – so wie in den letzten Jah­ren – mit einer Punktlandung zu vergleichen sind! (Zwischenruf des Abg. Dr. Matz­netter.) Freuen Sie sich darüber, meine Damen und Herren, und seien Sie einmal auch ein wenig positiv gestimmt, denn eine gute Stimmung ist wichtig fürs Wirt­schaftsklima und damit auch für zukünftige Budgeterfolge. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

22.06

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Kogler. Bleiben Sie bei den 6 Minuten, oder wollen Sie weniger lang reden? (Abg. Mag. Kog­ler – auf dem Weg zum Rednerpult –: 4 Minuten!) – Wunschredezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


22.06

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Ich verstehe Sie nicht, Herr Kollege Auer: Wo sehen Sie schon wieder Weltuntergangs­stimmungen? (Abg. Wittauer: ... Luft holen! Diese Zeitschinderei geht schon richtig auf die Nerven!) Die Abstimmungen vorhin haben doch gezeigt, dass es da oder dort im­mer wieder Bemühungen und Erklärungen dazu gibt, dass man dann doch wieder kon­sensual vorgeht. Aber wenn Sie das so halten wollen, sind vielleicht auch Sie schon ein Opfer dieser Regierungspropaganda, und dann würde ich ebenfalls meinen, dass Weltuntergangsstimmung angebracht ist. (Abg. Wittauer: ... zum Thema noch nichts gesagt!)

Es passt aber zum Tagesordnungspunkt, der hier unter einem verhandelt wird. (Abg. Wittauer: Zum Thema haben Sie noch nichts gesagt! Nur Luft geholt!) Ich sage gleich etwas zum Thema. Es geht in der Sache darum, dass die Bundesregierung von 3 Mil­lionen auf 4 Millionen € – es ist witzig, dass das überhaupt in solchen Gesetzes­passagen daherkommt; immerhin haben wir einmal Auskunft bekommen – ihre so ge­nannte Informationskampagne erweitern kann.

Wir haben sogar Auskunft vom Herrn Staatssekretär bekommen – Sie haben uns das, glaube ich, gegeben –, dass hier mit Teaserplakaten gearbeitet werden soll, oder sonst irgendetwas. Eine Million an Mehrausgaben für Regierungspropaganda und Teaser­plakate, das muss man sich dann irgendwie so vorstellen: „Entlastung für ...“, nächste Woche: „alle!“ – Gleich falsch wie vorher; wenn Sie nur einen Teaser dazwischen­schalten, wird es nicht besser werden, kostet aber wieder 1 Million € mehr! Ich finde das ungeheuerlich, kann ich Ihnen nur sagen.

Und jetzt passt das wunderbar zur Gesamtanlage; wir haben ja hier das Budget 2004 zu reflektieren, Kollege Auer, wenn es um diese Überschreitungen geht. Dass wir den Bundesrechnungsabschluss 2003 im Ausschuss behandelt haben, war eine Sache. Ja, okay, das war eine relativ differenzierte Debatte, dort haben wir so und so Argumente gehört und ausgetauscht. Aber wenn Sie es jetzt als Punktlandung verteidigen wollen, dass das Budgetdefizit beinahe doppelt so hoch sein soll wie ursprünglich präliminiert, dann verstehe ich Sie nicht mehr. (Abg. Dr. Jarolim: Ich glaube, man kann das ...!) Sie


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