Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 148

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Zur Bildungspolitik insgesamt gesehen werden noch weitere Vertreter meiner Fraktion Stellung beziehen. Es wird aber insbesondere an der ÖVP liegen, einen Kurswechsel in der Bildungspolitik einzuleiten. Wir von der sozialdemokratischen Fraktion sind je­denfalls bereit, dabei mitzuwirken.

Sehr verehrte Frau Bundesministerin Gehrer! Wenn Sie einmal zurücktreten, dann kommen Sie bitte zum Schluss noch einmal hierher. Ich denke, Sie haben sich immer bemüht, Ihr Bestes zu geben. Ob das allerdings reicht, wird man ja dann sehen. (Beifall bei der SPÖ.)

16.00

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Amon. 4 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


16.00

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! (Abg. Eder: Leseschwäche ...!) Wenn das World Economic Forum im Global Competitiveness Report das österreichische Bildungssystem, das einer weltweiten Überprüfung durch mehrere tausend Führungs­kräfte unterzogen worden ist, gemeinsam mit Finnland an die erste Stelle reiht (Abg. Riepl: Wann war das?), dann ist das, glaube ich, der beste Beweis dafür, dass die Bildungspolitik unserer Frau Bundesministerin dem Wirtschaftsstandort nicht schadet. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Murauer: Eigentlich logisch!)

Zum Zweiten: Sie finden, dass unsere Frau Bildungsministerin niedergeschlagen aus­sieht. – Ich finde, sie sieht blendend aus, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich halte das wirklich für eine sehr eigenartige Wahrnehmung, die Sie hier zum Besten geben. – Im Übrigen sehe ich auf den Abgeordnetenbänken der Sozialdemokratie nur Tristesse. (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.)

Hinsichtlich unserer Unterhaltung über die Vorlagen des Unterrichtsausschusses ist es sehr erfreulich, dass wir eine Regierungsvorlage einstimmig beschließen werden kön­nen, die zwei wesentliche Punkte zum Inhalt hat: einerseits die individuelle Berufs­orientierung, die wichtig ist – insbesondere für Jugendliche in der 8. und 9. Schulstufe, die in verstärktem Ausmaße die Möglichkeit erhalten, sich auch in Betrieben ein entsprechendes Bild von Berufen zu machen, die sie allenfalls gedenken zu erlernen.

Zum Zweiten ist die Ausweitung des Frühwarnsystems ein wichtiger Punkt. Ich denke, das ist auch wesentlich und ein guter Beitrag, um allfälligem Schulversagen entgegen­zuwirken.

Herr Kollege Riepl, Sie haben angesprochen, dass wir eine Reihe von Anträgen der Opposition abgelehnt haben. – Das ist richtig, und ich möchte das auch begründen, weil es relativ schwer ist, es Ihnen recht zu machen: Als wir die Anträge mit dem Hinweis darauf vertagt haben, dass eine Reihe von Maßnahmen, die Sie einfordern, in Arbeit sind, haben Sie kritisiert, dass wir sie vertagen. (Abg. Dr. Niederwieser: Anneh­men wäre das Beste!) Jetzt haben wir sie nicht vertagt, sondern abgelehnt, weil eine Reihe von Maßnahmen eben schon umgesetzt sind, und das passt auch wieder nicht. (Abg. Dr. Niederwieser: Annehmen kommt nicht in Frage?) Wir tun uns also relativ schwer, es Ihnen recht zu machen.

Aber ich möchte doch inhaltlich auf die einzelnen Punkte eingehen, die Sie vorgestellt haben, damit da nicht der Eindruck entsteht, wir würden aus Jux und Tollerei Anträge ablehnen:

 


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