Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 52

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Hubert Gorbach und ich haben ihm immer wieder empfohlen, Rücksicht auf seine Gesundheit zu nehmen, aber er hat eben nicht darauf gehört. Doch jetzt ist es Zeit, dass er ein bisschen auf sich schauen muss. Ich wünsche ihm dabei alles Gute und viel Glück. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie Beifall bei Abgeordneten der SPÖ und der Grünen.)

Lieber Herbert, ich habe eine Redezeitbeschränkung, daher muss ich weiter reden. Ich finde es auch sehr österreichisch und sehr schön, dass dir hier im Hohen Haus alle vier Fraktionen applaudiert haben und dich als Person und als Mensch bei aller Unter­schiedlichkeit in der Sachpolitik respektieren. Das soll man zu seinen Lebzeiten erleben! Daher finde ich das ein sehr schönes Zeichen von allen vier Fraktionen des Hohen Hauses.

Die Neuen sind nicht neu, aber in einer neuen Funktion tätig: Ursula Haubner ist eine bewährte Sozialpolitikerin, und Sigisbert Dolinschek ist uns als Sozialsprecher und langjähriger Verhandler bestens bekannt. Beide sind sie Politiker mit Handschlagquali­tät, die menschlich hervorragend sind und mit denen wohl alle Abgeordneten dieses Hauses gut zusammenarbeiten können. Das wird die Unterschiede nicht verkleistern, das soll es auch gar nicht. Es zeigt aber, dass wir gemeinsam am Sozialstaat Öster­reich weiterarbeiten wollen und können.

Gute Sozialpolitik heißt immer auch erstklassige Standortpolitik. Daher bin ich sehr froh, dass wir die Dinge umfassend sehen. Gegenüber dem Jahr 1999 wird heute um 5 Milliarden € mehr in die Wirtschaft investiert. Das bedeutet einen großen positiven Impuls für die Arbeitsplätze. Wir haben heute 3,2 Millionen statt 3,1 Millionen Arbeits­plätze vor fünf Jahren, also haben 100 000 Menschen mehr Arbeit und Brot. Die Ein­kommen sind um 27 Milliarden € gestiegen. Die Spareinlagen sind um 4 Milliarden € gestiegen, die Exporte haben sich fast um 50 Prozent erhöht. Wir haben 120 000 Woh­nungen mehr, wir haben 200 000 Fahrzeuge mehr in Österreich. Die Eigenvorsorge ist dank Zukunftsvorsorge und Mitarbeitervorsorge um 1,5 Milliarden € gestiegen. Dies ist wieder ein Produkt aus der sozialpolitischen und standortpolitischen Werkstatt dieser Bundesregierung.

In Summe glaube ich also, dass wir auf einem guten Boden aufbauen können und dass wir mit der Steuerreform, die am 1. Jänner in Kraft getreten ist und bedeutende Einkommensvorteile und Steuersenkungen für alle Österreicherinnen und Österreicher bringt, für die nächsten Jahre gut gerüstet sind.

Danke und alles Gute, lieber Herbert Haupt! Alles Gute für die Neuen, Ursula Haubner und Sigisbert Dolinschek! Wir werden gut zusammenarbeiten und hoffen auf Koopera­tion mit dem Hohen Haus. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

10.18

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Gusenbauer. Redezeit: 7 Minuten. – Bitte.

 


10.19

Abgeordneter Dr. Alfred Gusenbauer (SPÖ): Herr Präsident! Mitglieder der Bundes­regierung! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich wünsche Herbert Haupt gesundheitlich alles Gute und hoffe, dass er einen angenehmen Ruhestand verbringen kann. (Allgemeiner Beifall.)

Meine Damen und Herren! Es ist aber nicht der erste Minister, der der Regierung Schüssel verloren gegangen ist. Die letzten Wochen und Monate waren dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Parlamentssitzung irgendein anderer Minister ging.

Herr Bundeskanzler! Es stellt sich für die nächste Parlamentssitzung im Februar die Frage: Wer wird der/die Nächste sein? Sehr viele sind es ja nicht mehr, die von Ihrem


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