Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 96. Sitzung / Seite 200

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Aufträgen über geistig schöpferische Leistungen ein wichtiger Stellenwert eingeräumt werden.

Hinsichtlich der Vergabe von Informations- und Werbemaßnahmen der Bundesregie­rung erstellte der Rechnungshof Kriterien für die Konzeption dieser Öffentlichkeits­arbeit:

1. Grundsätzliche Betonung des Informationscharakters,

2. Darstellung der unmittelbar gegenwärtigen oder aktuell zukünftigen Tätigkeit der Bundesregierung bzw. der jeweiligen Ressorts,

3. die werbende Form hat eindeutig hinter den Sachinhalten zurückzutreten

4  Vermeidung des Eindrucks einer werbenden Einflussnahme zugunsten einer Partei,

5. Durchführung von Umfragen ausschließlich zur Erforschung des Informationsgrades der Bevölkerung über die Arbeit der Bundesregierung bzw. des einzelnen Ressort­ministers.

Auch der Rechnungshof-Präsident regte in der Sitzung am 16. 2. 2005 die Umsetzung dieser vom Rechnungshof erarbeiteten Voraussetzungen für die Vergabe von entspre­chenden Dienstleistungsaufträgen durch die Bundesregierung an.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher nachstehenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, Regelungen hinsichtlich der Voraussetzungen für die Vergabe von Dienstleistungsaufträgen für externe Beratung und Öffentlichkeits­arbeit im Sinne der Empfehlungen des Rechnungshofes umgehend zu erarbeiten.“

*****

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Gahr. – Bitte.

 


20.45.33

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Herren Staatssekretäre! Sehr geehrter Herr Präsident des Rechnungshofes! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Herr Abgeordnete Kräuter setzt analog zu seinen Beiträgen in den Ausschüssen wieder damit fort, die Werbekampagnen der Bundes­regierung in ein schlechtes Licht zu rücken; er behandelt jedoch nicht die Inhalte der Rechnungshofberichte. Ich glaube, dass wir an dieser Stelle über die Rechnungshof­berichte diskutieren und nicht andauernd das gleiche Thema behandeln sollten.

Es geht um die Beratungsleistungen im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und dabei um die Einführung des LKW-Mautsystems in Österreich. Dabei wurden Beratungsleistungen in Anspruch genommen. Es gab Druck bei der System­einführung. Im Nachhinein könnte man sagen, diese Beratungsleistungen haben sich ausgezahlt, das Mautsystem funktioniert.

Nichtsdestotrotz machen wir es uns nicht so einfach. Es wurde damals mit Bundes­ministerin außer Dienst Forstinger eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz eines Rechts­anwaltes und externer Berater und Vertreter der Bundesministerien installiert. Der Rechnungshof hat klar aufgezeigt, dass aus seiner Sicht zuständige Beamte der Sek­tion eingebunden hätten werden sollen. Es gab Fehler bei der Vergabe und Dokumen-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite