Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 48

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ins Auge gesprungen. (Abg. Lentsch: Das ist die Rede von morgen!) Plattitüden, Flos­keln, Ankündigungen allgemeiner Art: Das war es!

Aber eine Ankündigung hat es gegeben, die hat mich etwas irritiert. (Abg. Dr. Mitter­lehner: Das ist die Rede von morgen!) – In der Rede von morgen wird es mehr um Fa­milienpolitik gehen, meine Damen und Herren, die Sie sich auch für die Familienpolitik interessieren sollten. – Eine Sache in der Ankündigung allgemeiner Art hat mich, wie gesagt, irritiert: die Zerstörung unserer sozialen Kultur. – Denn was hat er uns ange­droht? Fürchte dich nicht, sagte er zum Arbeitnehmer, wenn du deinen Arbeitsplatz verlierst! Du bekommst dafür drei Teilzeitjobs. Die Flexibilität hat er angesprochen; er hat dafür auch ein wunderschönes amerikanisches Wort verwendet. (Abg. Dr. Fekter: Produktpiraterie ist das Thema! Falsche Rede!)

Soll das die zukünftige Arbeitswelt sein, in der wir leben?! (Abg. Jakob Auer: Zur Sa­che!) Da lebt einer in Neumarkt und fährt von 6 Uhr früh bis 10 Uhr nach Wels arbeiten. Von 12 Uhr bis 16 Uhr arbeitet er in Vöcklabruck, und von 18 Uhr bis 21 Uhr abends arbeitet er in einer Bar in Linz. – Ist das die künftige Arbeitswelt, ist das die Flexibilität, die wir wollen? Nein!

 


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Herr Kollege, ich möchte Sie kurz unterbrechen und daran erinnern: Wir werden morgen die erste Lesung über das Budget haben. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.) Ich bitte Sie, nach diesem ausführlichen Exkurs jetzt wieder zum Thema zurückzukehren.

 


Abgeordneter Lutz Weinzinger (fortsetzend): Ich kehre zum Thema zurück und teile Ihnen mit, meine Damen und Herren, dass wir den in Ihrer Tagesordnung unter den Punkten 2, 3, 4 und 5 aufgeführten Berichten des Finanzausschusses nach entspre­chenden Verhandlungen im Finanzausschuss und nachdem wir zwei Berichten vorbe­haltlich einer Endklärung nicht die Zustimmung im Ausschuss geben konnten, aber die Endklärung zu unserer Befriedigung erfolgte, die Zustimmung geben. Auch wenn auf uns ein Budget wartet, das wir nur mit großer Freude anschauen können – als Opposi­tionspolitiker sage ich, „mit großer Freude“, denn es wird Anlass zu schönen Oppositi­onsreden geben –, muss die normale Gesetzgebung weitergehen, und in diesen Fällen ist es normale, richtige und korrekte Gesetzgebung, und daher stimmen wir zu. (Beifall bei der FPÖ.)

11.09


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dolin­schek. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 7 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


11.10.16

Abgeordneter Sigisbert Dolinschek (BZÖ): Geschätzter Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich werde mich in meinen Ausführungen jetzt auf die Produktpiraterie konzentrieren, obwohl mehrere Ta­gesordnungspunkte unter einem zur Debatte stehen, denn ich glaube, dass die Pro­duktpiraterie, die sich uns in den verschiedensten Formen darstellt und eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die europäische Volkswirtschaft ist, das heißt das Fälschen von Markenartikeln und der Handel mit Imitaten, für seriös produzierende Unterneh­men, aber auch für deren Arbeitnehmer und für die Konsumenten weltweit zu einem immer größeren Problem wird.

Fälschungen werden von skrupellosen Unternehmern, die nahezu vollständig im Unter­grund agieren, zunehmend industriell produziert. Firmen werden um Umsätze betro­gen, die Arbeitnehmer sorgen sich um ihre Jobs, und Hersteller- und Verbraucherlän­der erleiden Verluste an Steuern, aber auch an Sozialabgaben.

 


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