Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 148

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

gesprochen. Umso unverständlicher ist es, dass nicht er selbst diese Erklärung zeich­nete, sondern einen Ressortbeamten vorschob.

Durch die Abgabe einer Vollständigkeitserklärung der betroffenen Ressortleiter (Bun­des­minister) an den Nationalrat, könnten sich einerseits die aufkeimenden Verdachts­momente als unbegründet erweisen, andererseits würde sich der Druck auf die geprüften Behörden erhöhen, von vornherein dem Ausschuss vollständige Unterlagen vorzulegen. Eine Effizienzsteigerung der Ausschussarbeit und somit eine geringere Belastung des Budgets wäre dadurch zu erwarten.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Finanzen, der Bundesminister für Inneres sowie die Bundes­ministerin für Justiz werden aufgefordert, dem Nationalrat unverzüglich jeweils eine Erklärung vorzulegen, wonach die, von ihren Ministerien, bzw. nachgeordneten Dienst­stellen dem Untersuchungsausschuss betreffend Finanzmarktaufsicht, BAWAG, Hypo Alpe-Adria und weitere Finanzdienstleister, vorgelegten Unterlagen vollständig sind.“

*****

 


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Heinisch-Hosek. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Frau Abgeord­nete.

 


16.03.36

Abgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Mit­glie­der der Bundesregierung! Sehr geehrte Mitglieder der Volksanwaltschaft! Herr Präsi­dent des Rechnungshofes! Hohes Haus! Ich versuche jetzt wieder zur Frauenbudget­debatte zurückzukehren, die ja heute schon zum Teil stattgefunden hat, und zwar in unterschiedlicher Qualität. Ich habe es als sehr „abenteuerlich“ empfunden und war auch sehr beschämt darüber, dass sich hier ein Kollege herstellt – er sitzt jetzt eh oben – und erstens nicht weiß, wovon er redet – das ist klar gewesen – und zweitens das, was er sagt, dann auch noch verunglimpft. – Sie sollten sich schämen und sollten eigentlich diesem Hohen Haus nicht mehr angehören! Ich schäme mich dafür, dass Sie ein Kollege von mir sind! Das sage ich Ihnen. (Beifall bei der SPÖ. – Ruf bei der FPÖ: Unerhört!)

Das kann man drehen und wenden, wie man möchte (heftige Zwischenrufe bei der FPÖ), und es mag hier ideologische Unterschiede geben – das ist auch gut, dass es ideologische Unterschiede gibt, Herr Kollege Strache ... (Abg. Strache: Zum Glück entscheidet das der Wähler! Zum Glück gibt es keine Diktatur bei dem Demokratie­verständnis!)

Demokratieverständnis hin oder her, wenn hier jemand frauenpolitischen Unsinn verzapft, noch dazu wissentlich, dann gehört er nicht hierher! Dann ist das eine Verhöhnung aller Frauen in diesem Land! Das sage ich Ihnen! (Abg. Strache: Das werden nicht Sie entscheiden, sondern das entscheidet der Wähler!) Und Sie machen das auch, jetzt gerade. Schämen Sie sich! (Abg. Strache: Sie würden Anders­denkende einsperren! – Weitere heftige Zwischenrufe bei der FPÖ.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite