Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll38. Sitzung / Seite 152

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1. bis zur Entspannung der türkisch-kurdischen Konflikte, mindestens jedoch bis zum 31.01.2008, sämtliche türkischen und kurdischen Versammlungen zu untersagen und

2. ehestmöglich einen runden Tisch mit den maßgeblichen Vertretern beider Gruppen einzurichten, um auf eine friedliche Lösung des türkisch-kurdischen Konflikts in Öster­reich einzuwirken.“

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Hursky. 10 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


15.48.05

Abgeordneter Christian Hursky (SPÖ): Hohes Haus! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Zunächst einmal möchte ich für meinen Teil festhalten, dass ich gegen jede Form von Gewalt bin (Abg. Mag. Kukacka: Auch gegen die Selbstverteidigung?) und dass jeder in Österreich entsprechend den Gesetzen behan­delt werden soll.

Als Grund für die Dringliche Anfrage wird wieder einmal versucht, ein Thema zu dem zu machen, was es in Wahrheit eigentlich nicht ist, wie zum Beispiel die Auseinan­dersetzung in Favoriten zwischen zwei Volksgruppen, was es im Endeffekt nicht war.

Was ist in Favoriten wirklich geschehen? Was ist dort wirklich passiert? – Wenn das BZÖ besser recherchiert hätte, dann hätte es das auch gewusst, denn einfache Anrufe bei Polizeioffizieren genügen, die geben sehr bereitwillig Auskunft darüber, was dort wirklich geschehen ist. (Abg. Ing. Westenthaler: Die roten Polizeioffiziere?) – Nicht die roten Polizeioffiziere! Da gibt es zu wenig rote Polizeioffiziere, leider. (Abg. Ing. Westenthaler: In Wien gibt es genug!) Dafür haben ja Sie, Herr Westenthaler, unter anderen auch gesorgt. (Beifall bei der SPÖ.)

Also was ist tatsächlich in Favoriten passiert? – Jugendliche haben im Fernsehen ein Fußballmatch geschaut, und dann haben zwei Personen einander ein SMS mit beleidigenden Aussagen geschickt. Daraufhin haben sich beide schlicht und einfach jeweils ihre Anhängerschaft organisiert, und die haben dann auf offener Straße Aus­einandersetzungen gehabt. (Abg. Ing. Westenthaler: Das glauben Sie wirklich? Wegen eines Fußballmatches?! – Abg. Dr. Haimbuchner: Geh, bitte!)

Das, was dann dabei passiert ist, Herr Westenthaler, war schlicht und einfach so, dass auf beiden Seiten Türken und Kurden waren. Das ist so, wie wenn Klagenfurter und Villacher miteinander gegen Klagenfurter und Villacher eine Rauferei machen. So war das! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Ing. Westenthaler: Glauben Sie wirklich, was Sie da sagen?)

Herr Kollege Westenthaler, solche Auseinandersetzungen hat es schon vor 50 Jahren gegeben! (Abg. Ing. Westenthaler: Glauben Sie das, was Sie da sagen?! – Weitere Zwischenrufe beim BZÖ.) Sie als Simmeringer – er ist ja kein Simmeringer, ist wahr, er kommt ja von woanders – müssten das in Wahrheit ja ganz genau aus den Erzäh­lungen der Älteren kennen, die heute im Alter meines Vaters sind, irgendwo so zwischen 66 und 70, wie sich das früher abgespielt hat. Da gab es das ganz genauso, nur dass man vielleicht keine SMS gehabt hat! Da sind die Auseinandersetzungen auch so gewesen, dass die Laaerberger zur Hasenleiten hinuntermarschiert sind oder dass die Wienerberger nach Meidling marschiert sind und dass es dort Auseinan­dersetzungen gegeben hat. Das war es schlicht und einfach! (Abg. Ing. Westen­thaler – dem Redner die Kopie einer Zeitungsseite mit der Schlagzeile „Türkenkrieg in Österreich“ zeigend –: Schauen Sie einmal!) – Ja, wenn Sie alles glauben, was in der


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