Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll40. Sitzung / Seite 116

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

ab dem vierten Tag der Arbeitsunfähigkeit erhalten. Damit wird zirka 27 000 freien DienstnehmerInnen geholfen. Beim Wochengeld erfolgt eine weitestgehende Anglei­chung an die echten Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer. Ich verweise darauf, dass dies jährlich in etwa 500 Frauen betrifft.

Ich denke, dass wir hier letztendlich auch betreffend den heutigen Entschließungsan­trag zur Dämpfung der Kostensteigerung im Heilmittelbereich auf Basis der Koopera­tion und Zusammenarbeit der Regierungsparteien ein klares Procedere vorgegeben haben. Mir ist wichtig, dass zuerst konstruktive Verhandlungen zwischen Hauptverband und Pharmawirtschaft geführt werden, bevor Rabatte obrigkeitsmäßig verordnet wer­den.

Es geht in all diesen Punkten um zielorientierte Lösungen im Sinne der österreichi­schen Patientinnen und Patienten. Und wie Sie sehen, sehr geehrte Damen und Her­ren, sind wir hier mit einem sehr umfangreichen Novellenpaket auf dem richtigen Weg, wiewohl es erste Schritte sind und wir sicher vor allem hinsichtlich Finanzierung unse­res Gesundheitssystems weitere Überlegungen anstellen müssen. Aber: Solche The­men sind nicht unter emotionalem Druck zu starten, sondern müssen kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden. – Ich danke Ihnen vielmals. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

11.43


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Die Redezeit in der nächsten Runde der Red­nerinnen und Redner wird je 7 Minuten betragen.

Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Dr. Oberhauser. 7 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


11.43.16

Abgeordnete Dr. Sabine Oberhauser (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministe­rin! Herr Bundesminister! Liebe KollegInnen! Sehr verehrte Damen und Herren! Ich bin der Frau Gesundheitsministerin sehr dankbar für die emotionslose Aufzählung der Vor­teile, die mit dieser ASVG-Novelle vor allem für Patientinnen und Patienten geschaffen wurden. Sie konterkariert damit ausgezeichnet die polemischen Erinnerungslücken von Seiten der FPÖ und des BZÖ, die offensichtlich wirklich vergessen haben, dass die Be­lastungen, denen die Gebietskrankenkassen in den letzten Jahren ausgesetzt waren, nicht zuletzt auch durch die schweigende Duldung durch den kleinen Regierungspart­ner FPÖ/BZÖ – in wechselnder Folge – mit ermöglicht wurden. Wenn man den Rech­nungshofbericht, der uns vorliegt, genau liest, dann sieht man, dass es ein Großteil an Regierungsmaßnahmen war, welche die Krankenkassen in diese prekäre Situation ge­bracht haben, wo wir jetzt gefordert sind, sie mit seriösen Maßnahmen aus dieser Situation wieder herauszuholen. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich glaube, dass wir mit dieser Artikel-15a-Vereinbarung und der daraus auch resultie­renden ASVG-Novelle einen wesentlichen Schritt zur Konsolidierung der Finanzierung im Gesundheitswesen beigetragen haben. (Abg. Öllinger: Im Ausschuss haben Sie et­was anderes gesagt!)

So gibt es mehr Geld für die Spitäler, mehr Geld für die Sozialversicherungen – und zwar solidarisch aufgebrachtes Geld für die Sozialversicherungen – und nicht weniger wie unter der letzten Regierung, in der auch BZÖ und FPÖ vertreten waren, die uns heute in einer sehr polemischen Art und Weise vorgeworfen haben, wir würden die Kleinen mit Selbstbehalten belasten. – Nein, nein, in dieser Regierung geht der Weg wieder weg vom Selbstbehaltesystem, so wie es von der Frau Ministerin schon ange­deutet wurde. Der Meilenstein ist die 2-Prozent-Deckelung bei den Rezeptgebühren mit einer jetzt noch jährlichen und spätestens ab 2010 monatlichen Grenze, das heißt, weg von mehr Privat und wieder hin zur solidarischen Finanzierung mit einem deutli-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite