im Auge hat, dass man zwar für die Menschen kochen darf, aber beim Füttern dann nicht helfen darf.
Der von mir aufgezeigte Weg, den wir hier einschlagen, ist, so glaube ich, ein guter Weg. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Dr. Belakowitsch-Jenewein, bitte.
Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Guten Morgen, Frau Bundesminister! Sie haben gerade von den „Leitlinien“ gesprochen. Gleichzeitig ist es aber so, dass gerade Jungärzte in den Krankenhäusern mit Dokumentationen überflutet werden, was letztendlich auch zulasten der Ausbildung geht.
Daher meine Frage: Werden Sie auch im Sinne einer Qualitätssicherung die Ausbildung der Jungärzte verbessern, indem Sie die Dokumentationen etwas zurücknehmen und damit eigentlich auch die Leitlinien hier irgendwo reduzieren?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend Dr. Andrea Kdolsky: Ich denke, dass die Ausbildung der jungen Medizinerinnen und Mediziner auch im öffentlichen Interesse einer der wesentlichen Punkte ist, ein Punkt, dem wir auch entsprechend viel Zeit und Muße schenken müssen, denn das sind die Leistungsträger des Gesundheitssystems von morgen.
Ich glaube auch, dass wir durch das Ärztegesetz entsprechende Vorgaben geschaffen haben, und gerade meine Vorgängerin hat durch etliche Verordnungen die Krankenhausträger, die hier ja in der Umsetzung tätig sind, sowie auch die Primarärzte in der direkten Vorgesetztensituation entsprechend angewiesen.
Eines möchte ich jedoch sagen, und das sage ich schon auch als Ärztin: Dokumentation ist nicht immer schlecht, sondern Dokumentation ist etwas, was für die Patienten wichtig ist, um Schritte nachverfolgen zu können, und Dokumentation ist auch etwas, was für die Ärztinnen und Ärzte wichtig ist, um belegen zu können, dass sie eben genau diese Schritte gesetzt haben.
Die Frage ist nur: Inwieweit wird Dokumentation zu einer administrativen Belastung? Und da kann ich nur darauf verweisen, dass mein Ressort mit Volldampf und mit viel Kraft an E-Health, an der elektronischen Vernetzung auch der Gesundheitsträger, arbeitet und eine Erleichterung vor allem auch in diesem Bereich durch die Elektronik und durch die IT im Gesundheitswesen geschaffen werden kann. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dr. Grünewald, bitte.
Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Frau Bundesministerin! Nachdem hier anscheinend bereits Leitlinien für den Applaus erlassen wurden, möchte ich Sie fragen: Wie wollen Sie ärztliche Leistungen aus den Krankenhäusern verlagern, ohne in den Niedergelassenenbereich massiv zu investieren?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend Dr. Andrea Kdolsky: Ich habe darauf hingewiesen, dass das eben genau der langfristige Weg ist. Es tagt jetzt im Anschluss an die Finanzausgleichsverhandlungen eine konstante Arbeitsgruppe zwischen meinem Ressort und der Österreichischen Ärztekammer, um hier die Rahmenbedingungen für Zusammenschlüsse von Medizinern im wohnortnahen Bereich zu definieren. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt, denn es ist doch so, dass die Menschen nicht immer nur gern in ein Spital gehen, sondern sie leiden und müssen
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