Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll63. Sitzung, 6. und 7. Juni 2008 / Seite 260

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uns nicht gefallen. Jeder hat seine eigene Meinung und jeder stimmt danach ab. (Bei­fall bei der ÖVP.)

20.42


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächste Rednerin gelangt Frau Ab­geordnete Durchschlag zu Wort. Eine Minute Redezeit. – Bitte.

 


20.42.41

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich darf inhaltlich zur Petition betreffend „Gegen Gewalt in den Medien“ Stellung nehmen. Medien und Gewalttätigkeit – das ist ein Thema, das sehr oft zum Polemisie­ren missbraucht wird. Es geht den UnterzeichnerInnen aber nicht um das Verteufeln der neuen Medien, sondern um den verantwortungsbewussten Umgang mit ihnen.

Wenn wissenschaftlich zum Beispiel über eine Langzeitstudie 30 Jahre lang in Neu­seeland nachgewiesen ist, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Fern­sehkonsum und höchstem Bildungsabschluss gibt, wenn man weiß, dass die amerika­nische Armee Ego-Shooter einsetzt, um die Tötungshemmung der Soldaten zu sen­ken, wenn man bedenkt, dass praktisch bei allen jugendlichen Gewalttätern – Littleton, Erfurt et cetera – das Konsumieren gewalthältiger Videospiele oder Internetseiten im Vorfeld eine entscheidende Rolle gespielt hat, so wird klar, dass tatenloses Zusehen verantwortungslos wäre.

60 Prozent der Kinder haben einen eigenen Fernsehapparat im Zimmer. Kinder sind auch im Normalfall wesentlich fitter als ihre Eltern, was den Umgang mit PC und Inter­net angeht. Es gibt zwar eine Selbstkontrolle des ORF, aber die Einführung einer Art Kindersicherheitsschlüssel, wie zum Beispiel bei „Premiere“, wäre ein gutes Instrument für die Eltern.

Außerdem mangelt es an einem erweiternden Angebot an wissensvermittelnden Sen­dungen. Es mangelt auch an Information der Eltern über den Umgang mit den neuen Medien und auch an Aufklärung der Eltern und Betreiber über die Auswirkungen von Gewaltdarstellungen auf das Verhalten von Kindern. Die Elternvereine wären dabei sicher unterstützende Partner.

Und schlussendlich mangelt es oft auch hier im Hohen Haus an der nötigen Sensibilität und auch Kontrolle in Bezug auf Gewalt in der Sprache. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner erwarten sich daher mehr Sensibilität vonseiten des Gesetzgebers zu diesem Thema und sie erwarten sich auch deutliche Verbesserungen in diesem Be­reich. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

20.44


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet.

Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter das Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir kommen nun zur Abstimmung über den Antrag des Ausschusses für Petitionen und Bürgerinitiativen, seinen Bericht 578 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dazu ihre Zustimmung geben, um ein entspre­chendes Zeichen. – Das ist mehrheitlich angenommen.

20.44.5711. Punkt

Bericht des Gleichbehandlungsausschusses über die Regierungsvorlage (415 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Gleichbehandlungsgesetz und das Bun-


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