Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung, 14., 15. und 16. November 2012 / Seite 394

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Daher unser Appell: Lassen wir dieser österreichspezifischen Ausbildung endlich im internationalen Vergleich die ihr zustehende Anerkennung zukommen!

Frau Ministerin, wir hoffen bei dieser Petition auf Ihre Unterstützung! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

17.05


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Antrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Ing. Christian Höbart und weiterer Abgeord­neter betreffend Familienbeihilfe und Kindergeld an Deutschkenntnisse koppeln

eingebracht im Zuge der Debatte über den Tagesordnungspunkt 2: Bericht des Bud­getausschusses über die Regierungsvorlage (1910 d.B.): Bundesgesetz über die Bewilligung des Bundesvoranschlages für das Jahr 2013 (Bundesfinanzgesetz 2013 - BFG 2013) samt Anlagen (1999 d.B.), Untergliederung 30 in der 181. Sitzung des Nationalrates, XXIV. GP, am 15. November 2012

Auf der Internetseite des Bundesinstitutes für Bildungsforschung, Innovation & Entwick­lung des österreichischen Schulwesens www.bifie ist unter anderem folgendes zu lesen: "…Die Veröffentlichung der international vergleichenden Schulleistungsstudien – allen voran PISA – hat den Blick auf den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schü­lern mit Migrationshintergrund gelenkt und damit die Debatte über die Integra­tions­fähigkeit nationaler Bildungssysteme eröffnet. Wird die Chancengerechtigkeit eines Bildungssystems daran bemessen, ob es Kindern mit Migrationshintergrund gelingt, ähnliche Kompetenzen wie ihre gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen ohne Migrationshintergrund zu erwerben, dann wird deutlich, dass Österreich diesbezüglich noch einen starken Nachholbedarf hat. So etwa ist die Wahrscheinlichkeit für Schüler mit Migrationshintergrund, zur Risikogruppe in Lesen zu gehören, rund dreimal mal so hoch wie für Schüler ohne Migrationshintergrund. Es darf aber nicht übersehen wer­den, dass Schüler mit Migrationshintergrund eine sehr heterogene Gruppe sind: eine Differenzierung nach dem Geburtsland der Väter zeigte, dass besonders viele Schüler mit in der Türkei geborenen Vätern zur Risikogruppe im Lesen gehören (5-mal so hohes Risiko im Vergleich zu den Kindern mit in Österreich geborenen Vätern), gefolgt von Kindern mit BKS-Hintergrund (2,6-mal so hohes Risiko). Die Gruppe der Schülern sonstiger Herkunft weist innerhalb der migrantischen Schüler die geringste Gefährdung im Hinblick auf unzureichendes Lesen auf. Die Chancengerechtigkeit eines Schul­systems lässt sich aber gerade daran bemessen, ob Schüler mit Migrationshintergrund ähnliche Kompetenzen erwerben können wie ihre gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen ohne Migrationshintergrund. Inwieweit dieses Kriterium in Österreich für die jüngeren Schüler (4. Schulstufe) verwirklicht bzw. nicht verwirklicht ist, soll im Folgen­den anhand der bei PIRLS gemessenen leistungsbezogenen Kompetenzen dargestellt werden. In Abbildung 5.2.1 sind die Ergebnisse des Lesetests für die an PIRLS teil­nehmenden EU- und OECD-Länder, in denen der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund mindestens 4 % beträgt, ausgewiesen. Neben wichtigen statistischen Kennwerten (Mittelwert, Standardfehler) enthält die Abbildung die Mittel­wert­differenz zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshinter­grund. In den meisten Ländern liegt die durchschnittliche Leseleistung von Kindern aus Familien ohne Migrationshintergrund über jener von Kindern aus Migrationsfamilien.


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