Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll200. Sitzung / Seite 35

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Also die Finanzministerin hat damit eine hohe Basis geschaffen, auch dafür, dass ich – oder wer immer nächstes Jahr die nächste Leistungsvereinbarungsperiode wird ver­handeln müssen; Sie wissen, bei der letzten Verhandlung konnte ich diese Hochschul­milliarde herausverhandeln – optimistisch bin, dass man auch nächstes Mal zu diesem Geld, das jetzt im Finanzrahmen steht, zusätzliches Geld für die Universitäten für die Leistungsvereinbarungsperiode verhandeln wird.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Deimek.

 


Abgeordneter Dipl.-Ing. Gerhard Deimek (FPÖ): Herr Bundesminister! Wenn der Bund in Ihrem und im BMVIT-Ressort die Mittel, die geplant sind, auch wirklich ausschüttet, so soll das recht sein. Sie haben aber richtigerweise auch die Wirtschaft mit ihrer Mittelausschüttung angesprochen. Jetzt wird die Wirtschaft konjunkturbedingt in der nächsten Zeit nicht unbedingt wachsen. Das heißt, die an den Umsätzen fixierten F&E-Raten werden sich im Rahmen halten.

Ist es da nicht auch an der Zeit, um die Effizienz zu erhöhen, beispielsweise die Mittelverwendung in Richtungen wie Politikwissenschaft, Publizistik drastisch zu redu­zieren und direkt dort zu verwenden, wo man effektiv sofort Nutzen hat und Österreich weiterbringen kann, wie Technik, Naturwissenschaften, Mathematik und so weiter?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Also erstens bin ich nicht so pessimistisch wie Sie, dass die Wirtschaft stagnieren wird. Wir haben erfreulicherweise Wachstumsprognosen für Österreich, die erfreulicherweise auch immer höher liegen als der Schnitt in der EU und die – soweit ich weiß – für 2014 sogar ziemlich gut liegen. Es gibt also Wachstum.

Der Kern Ihrer Frage war ein anderer: Soll man Universitäten allein nach möglichen volkswirtschaftlichen Erfolgen finanzieren? – Das soll man meines Erachtens natürlich nicht tun, das sage ich nicht nur als Geisteswissenschaftler, sondern auch als Kenner der Universität.

Die Universität ist eine Stätte des Erkenntnisgewinns, und sie darf erst in zweiter Linie danach fragen, ob das auch Geld bringt. In erster Linie muss sie fragen: Welche Erkenntnisse suche ich und will ich gewinnen? Das ist ihre zentrale Triebkraft. Das große Glück der Universitäten ist, dass man inzwischen weiß, dass dieser Erkenntnis­gewinn sehr, sehr oft auch wirtschaftlichen Erfolg zeitigt. Das freut mich, und das ist mir auch recht, aber das darf nie und nimmer die primäre Motivation einer Universität und auch nicht von Universitätspolitik sein.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Buch­mayr.

 


Abgeordneter Harry Rudolf Buchmayr (SPÖ): Sehr geehrte Präsidentin! Sehr geehrter Bundesminister! Sie sagten vorhin, dass wir bezüglich der Forschungsquote an 5. Stelle in Europa liegen.

Wie hoch war eigentlich die Forschungsquote in Österreich im Jahr 2012, und welche Entwicklung erwarten Sie für das Jahr 2013? (Abg. Dr. Lichtenecker: 2,81!  schwie­rige Frage!)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Die Forschungsquote war 2011 2,72 und 2012 2,81 Prozent, sie ist also um fast ein Zehntelprozent gestiegen. Wie gesagt, wir wünschen uns eine noch stärkere Steige-


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