Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung / Seite 95

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schon die Sprecher der Grünen deutlich gemacht haben, nur die Vorstufe zu einer spä­ter einzuführenden Homosexuellenehe ist. (Abg. Öllinger: Trägerrakete!) Und da wa­ren auch die Ausführungen des Abgeordneten Zinggl, aber nicht nur seine, ziemlich verräterisch und eindeutig.

Für uns, meine Damen und Herren, sind der Schutz der normalen Ehe, also der Ehe zwischen Mann und Frau, und die Förderung unserer traditionellen Familien das höher­wertige Gut gegenüber der Bevorzugung irgendwelcher hedonistischer Gemeinschaf­ten. Die Aufgabe des Staates und des Gesetzgebers muss es sein, kinderreiche Fami­lien, die in unserer Gesellschaft oft an der Armutsgrenze leben, armutsgefährdet sind, zu unterstützen, denn ausschließlich eigene Kinder sichern die Zukunft dieses Landes und seiner Bevölkerung (Beifall bei der FPÖ), während gleichgeschlechtliche Partner­schaften überhaupt keinen Beitrag dazu leisten.

Eine Adoption von Kindern durch homosexuelle Gemeinschaften lehnen wir ebenso wie die Masse der österreichischen Bevölkerung entschieden ab, obwohl auch das von einzelnen Vertretern der Homosexuellenbewegung immer wieder gefordert wird.

Die Reaktionen der Homosexuellen waren nach dem Bekanntwerden der Pläne dieser Bundesregierung eindeutig und unmissverständlich. Da hat es sehr schnell geheißen, die eingetragenen Partnerschaften seien ja nur ein erster Schritt, dem in Bälde schon nächste folgen müssten. Es sei ein mühsam erzielter Kompromiss, dem weitere Schrit­te folgen müssten. Das Ziel – und das haben wir auch heute wieder gehört – ist die völ­lige Gleichstellung der Homo-Ehe mit der traditionellen Ehe, also auch standesamtliche Trauungen und sogar Heirat in den Kirchen.

Meine Damen und Herren, das ist die sogenannte Salami-Taktik, mit der einflussrei­che Gruppen von Homosexuellen seit Jahren, ja Jahrzehnten versuchen, ihre Ideolo­gie, ihre falsche Ideologie unserer Gesellschaft aufzuzwingen. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir Freiheitlichen, meine Damen und Herren, spielen da aber nicht mit! Wir wissen, dass die österreichische Bevölkerung diese Wertehaltung mit uns teilt. Wir wissen, dass auch die größte Religionsgemeinschaft dieses Landes, die katholische Kirche, gegen die sogenannten eingetragenen Partnerschaften ist.

Unser Bundesobmann Heinz-Christian Strache hat das, was mir Diözesanbischof Dr. Kapellari zugesendet hat, nämlich die Beschlüsse der Bischofskonferenz, vorgele­sen. Ich kann es mir deshalb ersparen, sie vorzutragen. Aber ich stelle mir natürlich ge­rade im Hinblick auf die Österreichische Volkspartei, die immer vorgibt, die christlich-soziale Kraft in diesem Land zu sein, die Frage: Welche christlich-sozialen Werte ver­treten Sie eigentlich noch? Sie sind doch völlig beliebig geworden. Das, was unter Schüssel noch gegolten hat, ist heute in der neuen Pröll-ÖVP offensichtlich über Bord gegangen.

Welchen christlichen Werten fühlen Sie sich noch verpflichtet? Die Antwort darauf wer­den Sie bei der namentlichen Abstimmung hier geben müssen. – Danke. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Kopf: Das werden wir machen!)

12.47


Präsident Fritz Neugebauer: Der zuvor eingebrachte Entschließungsantrag des Herrn Abgeordneten Dr. Fichtenbauer steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Fichtenbauer und weiterer Abgeordneter betreffend Gewissens­freiheit für Beamte – keine Konsequenzen bei Verweigerung von personenstandsrecht­lichen Amtshandlungen nach dem EPG

 


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