Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll71. Sitzung, 11. Dezember 2020 / Seite 245

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Das Wissen, das unsere Schüler, unsere Schülerinnen im Laufe ihrer Ausbildung erwor­ben haben, wollen sie auch präsentieren dürfen, und das wollen sie auch präsentieren können. Diese Möglichkeiten müssen wir ihnen geben und bieten, weil das ja auch eine wichtige Vorbereitung sowohl für das Studium als auch für den späteren Beruf ist.

Schließlich betrifft der vierte Punkt, Hohes Haus, die sogenannte Nost, die neue Ober­stufe. Salopp gesagt geht es dabei um das Aufsteigen mit Nicht genügend im Zeugnis, tatsächlich ist diese Nost, diese neue Oberstufe, aber eine altbekannte Baustelle. Bereits im Jahr 2013 hat es den ersten Probelauf gegeben, 2017 hätte sie in Kraft treten sollen – tatsächlich aber wurde sie mehrmals verschoben, und heute verschieben wir sie grund­sätzlich wieder einmal.

Herr Bundesminister, schaffen Sie diese Nost ab, anstatt an dieser Baustelle weiterzu­arbeiten und festzuhalten! Es funktioniert nicht, wenn wir unseren Kindern sozusagen einen Rucksack, eine Last umhängen, die sie über Jahre hinweg mitschleppen und am Ende des Weges leider feststellen müssen, dass sie ohne Matura dastehen. Die Ab­schaffung der Nost wäre im Sinne unserer Kinder, und es ist daher aus unserer Sicht auch unbedingt notwendig, dass man die Nost wegbringt.

Herr Bundesminister, zum Abschluss sei noch eine Frage an Sie gerichtet. Die „Vorarl­berger Nachrichten“ haben gestern am Abend in ihrer Onlineausgabe Folgendes ge­schrieben: „Keine längeren Weihnachtsferien; Bildungsministerium bestätigt: Ferien wer­den weder vorgezogen noch verlängert“. – Heute lese ich auf der Onlineplattform einer österreichischen Tageszeitung: „Vorgezogene Weihnachtsferien wegen Corona; Kom­men Schulferien schon eine Woche früher?“ – Ich würde Sie bitten, dass Sie das klar­stellen und auch ganz klar sagen, wie sich die Situation jetzt darstellt, weil es für uns nicht vorstellbar ist – das sage ich Ihnen auch –, dass die Ferien geändert werden, dass sie vorgezogen oder dass sie verlängert werden. (Beifall bei der FPÖ.)

15.52


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich darf den Herrn Bundesminister für Bildung recht herzlich in unseren Reihen begrüßen.

Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Taschner. – Bitte.


15.52.28

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Lieber Herr Kollege Brückl, ich darf mich bei Ihnen bedanken, Sie haben die Inhal­te eigentlich sehr gut vorgestellt, wie auch die möglichen Differenzen, die existieren. Das wurde mir jetzt also eigentlich weggenommen, dafür bin ich Ihnen wirklich verbunden.

Vielleicht darf ich noch ein paar Fußnoten dazu anbringen. Die eine betrifft die se­mestrierte Oberstufe – so heißt jetzt, was Sie als Nost bezeichnen. Name ist Schall und Rauch, aber es kommt darauf an, dass es in der Oberstufe verschiedene Möglichkeiten gibt, den Unterricht zu gestalten. Es gibt ja auch die Möglichkeit, ihn so zu gestalten, wie er klassisch gewesen ist – insofern haben wir etwas erreicht, was wir immer haben woll­ten: Wir haben eine Autonomie, also eine autonome Entscheidung, wie Schule gestaltet werden kann. Also ich sehe da eigentlich nur Vorteile und keine Nachteile.

Was immer bleiben wird, ist natürlich, dass dann am Ende das Wissen abgeprüft wird, so wie wir es haben wollen. Das ist die Matura, die Sie eben als zweiten Punkt betrachtet haben. Nun, so schlimm ist es bei der Matura ja nicht, ich glaube, dass wir sogar wirklich große Verbesserungen eingeführt haben. Sie wissen ja, die Matura ist unter Ministerin Schmied mit viel Idealismus als Zentralmatura gestartet, und da hat es noch Stolper­steine gegeben, die immer mehr und mehr ausgeräumt worden sind. Jetzt werden, glau­be ich, die Stolpersteine sogar schon so gut ausgeräumt, dass man bei der Matura fast von einem Highway zur Universität sprechen kann – jedenfalls ist das in Mathematik der Fall.

 


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