Abstract
Der Völkermord von Srebrenica jährt sich im Juli 2025 zum 30. Mal. Am 11. Juli 1995 eroberten bosnisch-serbische Einheiten die Stadt Srebrenica, eine Schutzzone der Vereinten Nationen. Sie vertrieben in den darauffolgenden Tagen rund 30.000 bosnisch-muslimische Kinder, Frauen und ältere Menschen (Bosniak:innen) und ermordeten über 8.000 bosnisch-muslimische Menschen – überwiegend Jungen und Männer.
Internationale Gerichte erkannten diese Taten später als Völkermord an. Mehrere Täter wurden auch wegen Völkermord oder Beihilfe zum Völkermord verurteilt. Allerdings ist die Aufarbeitung des Massakers nicht abgeschlossen. Auch 30 Jahre später konnten noch nicht alle Opfer identifiziert werden. Überlebende, Hinterbliebene und internationale Organisationen kämpfen nach wie vor gegen die Verharmlosung und Leugnung des Völkermords.
Im Jahr 2024 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 11. Juli zum Internationalen Tag der Besinnung und des Gedenkens an den Völkermord in Srebrenica 1995. Österreich unterstützt den Gedenktag.
Das aktuelle Dossier beschäftigt sich anlässlich des 30. Jahrestags mit dem Völkermord an der bosniakischen Bevölkerung.
Am Friedhof in Potočari liegen jene Opfer des Völkermords von 1995 begraben, die bereits identifiziert werden konnten.