Aggregiert über alle vom Bericht umfassten Unternehmen weisen die Vorschauwerte der herangezogenen Kennzahlen (geschätzte Werte für das Gesamtjahr 2022 zum Zeitpunkt 30. September 2022) im Vergleich zum Jahr 2021 keine einheitliche Tendenz auf. Bei einigen Kennzahlen (z. B. Eigenmittel, Beschäftigte) ergaben sich insgesamt positive Entwicklungen, andere Kennzahlen (z. B. Ergebnis vor Steuern, Cashflow aus dem Ergebnis) verschlechterten sich aggregiert über alle Beteiligungen hingegen.
Laut Vorschau für 2022 steigen die Eigenmittel gegenüber 2021 um insgesamt 1,3 Mrd. EUR (+4,8 %) auf 29,0 Mrd. EUR, wobei dies aus gegenläufigen Entwicklungen resultiert. Der Anstieg zum Vorjahr entstand primär bei den Unternehmen der UG 41‑Mobilität (ASFINAG, ÖBB) und der UG 45‑Bundesvermögen (BIG). Die stärksten Reduktionen verzeichnen das AMS aufgrund höherer Beiträge für Arbeitsmarktförderungen und die Universitäten (aggregiert).
Im Gesamtjahr 2022 sinken die Umsatzerlöse laut Vorschau gegenüber dem Vorjahr um 5,2 % bzw. 1,7 Mrd. EUR auf 30,2 Mrd. EUR. Der deutlichste Rückgang mit 3,7 Mrd. EUR ist auf die COFAG bei den aus dem Bundesbudget finanzierten Leistungen für COVID‑19-Hilfsmaßnahmen zurückzuführen. Die MÜNZE Österreich AG wird hingegen nach einem außergewöhnlich guten Geschäftsjahr 2021 auch 2022 einen weiteren Anstieg aufweisen.
Das Ergebnis vor Steuern wird im Jahr 2022 laut Vorschau 2,4 Mrd. EUR betragen und damit gegenüber 2021 um 0,5 Mrd. EUR zurückgehen. Dabei weisen mehr als die Hälfte der Unternehmen einen Rückgang des Ergebnisses vor Steuern auf. Den stärksten Rückgang verzeichnen die UG 45‑Bundesvermögen (im Wesentlichen bei der BIG aufgrund von Bewertungseffekten) und die UG 31‑Wissenschaft und Forschung (vor allem bei den Universitäten).
Die Liquidität der berichtspflichtigen Unternehmen wird sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt verschlechtern. Der Cashflow aus dem Ergebnis soll laut Vorschau 2022 um 14,0 % gegenüber dem Vorjahr auf 3,8 Mrd. EUR fallen. Allerdings ist dieser Vorschauwert zum 3. Quartal 2022 mit 4,1 Mrd. EUR bereits deutlich überschritten worden, was vor allem auf die ÖBB zurückzuführen ist.
Die für 2022 geplante Personalaufstockung um mehr als 3.700 VBÄ soll laut Vorschau um rd. 1.000 VBÄ geringer ausfallen, wodurch sich zum Jahresende ein Personalstand von insgesamt rd. 118.800 VBÄ in allen ausgegliederten Einrichtungen ergibt. Der Personalanstieg ist vor allem auf die Universitäten, die ÖBB-Holding AG, die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen GmbH (BBU-GmbH) und die Bundesrechenzentrum GmbH (BRZ) zurückzuführen.