In den BVA‑E 2025 und 2026 sind Auszahlungen iHv 123,2 Mrd. EUR bzw. 125,9 Mrd. EUR veranschlagt. Damit steigen sie im Vorjahresvergleich jeweils um 2,1 %. Die Einzahlungen steigen um 3,5 % bzw. 2,3 % und sind in den BVA‑E 2025 und 2026 mit 105,1 Mrd. EUR bzw. 107,6 Mrd. EUR veranschlagt. Der Nettofinanzierungsbedarf geht damit leicht auf 18,1 Mrd. EUR bzw. 18,3 Mrd. EUR zurück.
Im BVA‑E 2025 steigen die Auszahlungen im Vorjahresvergleich um insgesamt 2,5 Mrd. EUR. Dabei kommen einige gegenläufige Effekte zum Tragen:
- Zu einem Auszahlungsrückgang führen insbesondere die Abschaffung des Klimabonus (‑1,8 Mrd. EUR) sowie das Auslaufen krisenbedingter Förderungen (‑2,3 Mrd. EUR) und des Stromkostenzuschusses (‑0,8 Mrd. EUR). Zu den krisenbedingten Förderungen zählen dabei insbesondere die Energiekostenzuschüsse, der Zuschuss an die OeMAG in Zusammenhang mit der Aussetzung der EAG-Beiträge sowie die Investitionsprämie.
- Zu Mehrauszahlungen kommt es insbesondere bei den Pensionen (+2,8 Mrd. EUR) und bei einigen weiteren sozialen Transferleistungen (v. a. Notstandshilfe, Familienbeihilfe, Pflegegeld). Auch die Auszahlungen für das Personal (+0,6 Mrd. EUR) und das Landeslehrpersonal (+0,2 Mrd. EUR) verzeichnen hohe Zuwächse. Diese Auszahlungsanstiege sind noch eine Folge der verzögerten Inflationswirkungen auf das Budget. Außerdem führen die Nachzahlungen im Zusammenhang mit der Vordienstzeitenreform zu Mehrauszahlungen.
- Bei den Finanzierungskosten (+1,0 Mrd. EUR) setzen sich die Anstiege der letzten Jahre infolge des höheren Zinsniveaus und der höheren Defizite fort.
- Der Anstieg beim betrieblichen Sachaufwand (+238 Mio. EUR) ist vor allem auf die Werkleistungen (+247 Mio. EUR) zurückzuführen, wobei es hier zu gegenläufigen Veränderungen in den einzelnen Untergliederungen kommt.
- Die Auszahlungen für Militärinvestitionen sollen 2025 infolge der Umsetzung des Aufbauplans ÖBH 2032+ um 0,1 Mrd. EUR auf 1,4 Mrd. EUR steigen.
- Die Auszahlungen an Universitäten (+0,5 Mrd. EUR) steigen infolge des höheren Gesamtbetrags in der neuen Leistungsvereinbarungsperiode 2025 bis 2027.
Der BVA‑E 2026 sieht im Vergleich zum BVA‑E 2025 einen Anstieg der Auszahlungen um 2,6 Mrd. EUR vor:
- Die inflationsbedingte Auszahlungsdynamik nimmt 2026 deutlich ab. Dies ist insbesondere aus den abnehmenden Auszahlungszuwächsen bei den Pensionen (+1,3 Mrd. EUR), beim Pflegegeld (+0,1 Mrd. EUR) und beim Personal ersichtlich.
- Darüber hinaus dämpfen weitere Konsolidierungsmaßnahmen die Auszahlungsentwicklung. Dies zeigt sich beispielsweise an den in etwa gleich bleibenden Auszahlungen für die Familienbeihilfe und das Kinderbetreuungsgeld. Der Rückgang bei den Förderungen ohne Krisenmaßnahmen (‑0,7 Mrd. EUR) ist vor allem auf das Auslaufen bzw. die Redimensionierung bestehender Förderprogramme (Handwerkerbonus, Sanierungsoffensive/Raus aus Öl und Gas, E-Mobilität) zurückzuführen.
- Zu größeren Auszahlungsanstiegen kommt es neben den Pensionen vor allem bei den Zuschussverträgen an die ÖBB-Infrastruktur AG und den Verkehrsdiensteverträgen (+0,6 Mrd. EUR), den Finanzierungskosten (+0,5 Mrd. EUR) und den Militärinvestitionen (+0,4 Mrd. EUR). Der betriebliche Sachaufwand (+0,4 Mrd. EUR) erhöht sich wiederum hauptsächlich infolge des Anstiegs der Werkleistungen (+0,3 Mrd. EUR).
- Die Zweckzuschüsse und Finanzzuweisungen an die Länder (+0,2 Mrd. EUR) verzeichnen wie bereits 2025 einen Zuwachs, etwa aufgrund steigender Zuschüsse für die Wohnbauförderung und aus dem Pflegefonds. Die Transfers an Gemeinden (‑0,2 Mrd. EUR) sind 2026 durch den Entfall der im Jänner 2025 geleisteten Finanzzuweisung iHv 0,3 Mrd. EUR rückläufig.
Die Einzahlungen steigen im BVA‑E 2025 um 3,5 Mrd. EUR und im BVA‑E 2026 weiter um 2,5 Mrd. EUR auf 107,6 Mrd. EUR. Die schwache Konjunkturentwicklung dämpft die Einzahlungsentwicklung, darüber hinaus nimmt die inflations-bedingte Dynamik der Vorjahre deutlich ab. Zu Mehreinzahlungen führen insbesondere die umgesetzten Konsolidierungsmaßnahmen, die sich in erster Linie auf die Abgabenentwicklung auswirken. Die Einzahlungen aus Nettoabgaben sollen 2025 um 1,7 Mrd. EUR und 2026 um 2,6 Mrd. EUR ansteigen, die Einzahlungen aus abgabenähnlichen Erträgen (v. a. Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, Dienstgeberbeiträge zum Familienlastenausgleichsfonds (FLAF)) wachsen im Vorjahresvergleich jeweils um 0,6 Mrd. EUR.
Die Einzahlungen aus Transfers steigen im BVA‑E 2025 um 2,0 Mrd. EUR an, im BVA‑E 2026 ist ein Rückgang um 0,6 Mrd. EUR veranschlagt. Der starke Anstieg im Jahr 2025 ist dabei hauptsächlich durch die Aufbau- und Resilienzfazilität (RRF) begründet, für welche im Jahr 2024 keine Einzahlung einging und im BVA‑E 2025 2,1 Mrd. EUR veranschlagt sind (BVA-E 2026: 0,6 Mrd. EUR).
Die Einzahlungen aus Finanzerträgen gehen 2025 im Vorjahresvergleich um 0,6 Mrd. EUR zurück und werden im BVA‑E 2026 in etwa gleich hoch budgetiert wie im BVA‑E 2025. Dies ist vor allem auf niedrigere Einzahlungen aus Dividenden sowie auf Mindereinzahlungen beim Geldverkehr des Bundes infolge des gesunkenen Zinsniveaus zurückzuführen. Der im Budgetbericht 2025 und 2026 genannte Konsolidierungsbeitrag aus Dividendenzahlungen bezieht sich dabei auf höher erwartete Einnahmen im Vergleich zur bisherigen Planung.