Fachinfos - Zukunftsthemen 30.11.2022

Datengetriebene Medizin

Zwischen Personalisierung und gläsernen Patient:innen? (30. November 2022)

Zusammenfassung

Die datengetriebene Medizin – die umfangreiche Nutzung von Big Data in der Medizin und der Pharmaindustrie – verspricht sowohl bessere Diagnosen und schnellere Herstellung neuer Medikamente als auch passgenaue Therapien und maßgeschneiderte, personalisierte Behandlung. Mög­lich wird sie mit der Etablierung von elektronischen Gesundheitsakten, kos­tengünstiger Genomsequenzierung, Biobanken, molekularer Bildgebung, PatientInnenportalen und gesundheitsrelevanten Sensoren in Smartphones. Damit wächst aber auch der „digitale Fußabdruck“ von Patient:innen rasant. Dazu kommen die digitalen Spuren aller Menschen, die im öffentlichen Gesundheitssystem und auf den Märkten für Gesundheitsdienstleis­tungen ihre Daten zu Präventions- und Forschungszwecken Dritten überlassen. 

Weitere relevante Daten entstehen bei der online-Suche nach gesundheitsrelevanten Informationen, beim Kauf gesundheitsbezogener Pro­dukte und Dienstleistungen und schließlich in der Kombination: wenn direkt gesundheitsrelevante Daten mit Daten gekoppelt werden, die den Lebens­stil identifizierbar machen, wie Daten aus sozialen Netzwerken und Daten der Online-Nutzung. Wie eine datengetriebene Medizin langfristig einen hohen Nutzen generieren kann, ohne dass Gesundheitsdaten zur Diskriminierung (zum Beispiel durch Versicherungen und Arbeitgeber:innen) ge­nutzt werden, ist bisher nicht absehbar. 

Datengetriebene Medizin – Zwischen Personalisierung und gläsernen Patient:innen? / PDF, 154 KB

Monitoringbericht gesamt (November 2022) / PDF, 11472 KB