Fachinfos - Zukunftsthemen 30.11.2022

Digitalisierung und Anonymität – Ein Widerspruch in sich?

Wie kann Digitalisierung gestaltet werden, ohne Möglichkeiten zur Anonymität und damit zentrale Grundrechte zu gefährend? (30. November 2022)

Zusammenfassung

Die Digitalisierung ist einer der wichtigsten Treiber wirtschaftlicher Entwicklung, sie stellt aber auch eine der großen Herausforderungen für Wirtschaft Gesellschaft und Umwelt dar. Durch die zunehmende Verwendung digitaler Systeme entstehen unglaublich große Mengen von Daten in allen Anwendungsbereichen. Viele dieser Daten können zur Identifizierung von Personen verwendet werden. Damit ist eine anonyme Nutzung unterschiedlicher öffentlicher, aber auch privater (Kommunikations-)Räume nur mehr schwer bis gar nicht möglich.

Technische Entwicklungen, individuelles und gesellschaftliches Nutzungs­verhalten sowie politische Rahmenbedingungen stellen Anonymität im öffentlichen Raum zunehmend in Frage. Anonymität stellt aber einen wesentlichen Faktor für freie Meinungsbildung, Entwicklung abweichender Verhaltensweisen und Gedanken als Kern gesellschaftlicher Entwicklung sowie für den Minderheitenschutz und somit für die Demokratie dar. Demokratie ist ohne Anonymität (in ihren unterschiedlichen Facetten von freien Wahlen, Berufsgruppenschutz von JournalistInnen (Kaye 2015, siehe Quellenverzeichnis im PDF), RechtsanwältInnen, PolitikerInnen, DiplomatInnen bis zu SicherheitsexpertInnen usw.) nicht möglich.

Technische Entwicklungskonzepte wie Privacy-by-Design, neue gesellschaftliche Vereinbarungen und Verhaltensweisen sowie politische Rah­menbedingungen können Bausteine dafür sein, Anonymität trotz allgegen­wärtiger Digitalisierung zu sichern.

Digitalisierung und Anonymität / PDF, 175 KB

Monitoringbericht gesamt (November 2022) / PDF, 11472 KB