Fachinfos - Zukunftsthemen 30.11.2022

Elektronische ID: eine für alle(s)?

Eine digitale europäische Identität verspricht Vorteile. Viele Fragen sind jedoch noch offen. (30. November 2022)

Zusammenfassung

Die Einführung einer digitalen europäischen Identität soll eine Vereinheitlichung bringen und den Bürger:innen Europas ermöglichen, sich unproblematisch und sicher im digitalen Raum zu bewegen. Gleichzeitig soll so ein e-Identity-Ökosystem entstehen, das europäische Konsument:nnen und Firmen aus der Abhängigkeit von großen US-amerikanischen Plattformen befreit.

Seit Juni 2021 liegt eine Empfehlung der EU-Kommission vor, wonach bis 2030 die e-Identität (eID) allen Europäer:innen zur Verfügung stehen soll. Abseits der angestrebten Ziele stellen sich allerdings einige offene Fragen bezüglich der grundsätzlichen Wünschbarkeit, mancher Risiken und vor allem der technischen Umsetzung. So ist folgendes nicht abschließend geklärt:

  • Ist eine Identität tatsächlich sozial wünschenswert?
  • Wie sollen unterschiedliche Identitäten für unterschiedliche Rollen wie z. B. Bürger:in (staatlich, anonym/nicht-anonym) oder Konsument:in (privat, anonym/ pseudonym/nicht-anonym) realisiert werden?
  • Wie können der Datenschutz und die Grundrechte auf Privatsphäre und freie Meinungsäußerung gewahrt werden?
  • Und wie kann der zu erwartende Digital Divide zwischen Nutzer:innen und jenen Bürger:innen, die sich dieser Anwendung verschließen oder aus unterschiedlichen Gründen nicht fähig sind daran teilzunehmen, verhindert werden?

Elektronische ID: eine für alle(s)? / PDF, 251 KB

Monitoringbericht gesamt (November 2022) / PDF, 11472 KB